
„Goldbergs Träume“
Freiburg
„Einst äußerte der Graf gegen Bach, daß er gern einige Clavierstücke für seinen Goldberg haben möchte, die so sanften und etwas muntern Charakters wären, daß er dadurch in seinen schlaflosen Nächten ein wenig aufgeheitert werden könnte. Bach glaubte, diesen Wunsch am besten durch Variationen erfüllen zu können, die er bisher, der stets gleichen Grundharmonie wegen, für eine undankbare Arbeit gehalten hatte.“ (J. N. Forkel, 1. Biograph Bachs).
Der damals noch jugendliche Johann Gottlieb Goldberg (1727-1756), Schüler von Wilhelm Friedemann Bach und Johann Sebastian Bach war Hauscembalist im Hause des Grafen Hermann Carl von Keyserlingk. Die Goldberg-Variationen sind die Krönung einer besonderen Form der Cembalomusik, der Aria variata. Dabei wird eine Aria, ein zweiteiliger Tanzsatz, in der Weise verarbeitet, dass jede Variation deren harmonisches Gerüst beibehält, Taktart, Tempo, Melodie und aber nach Belieben verändert.
Der Idee Graf Keyserlingks folgend verwenden wir die Goldberg-Variationen in unserer eigenen Interpretation als Traumgefährt, dass uns von einer Szene zur nächsten bringt, gerade so, als ob man immer wieder aus dem Schlaf aufschrecke und verschiedener Szenen gewahr wird: seien es hier virtuose Läufe Läufe aus einer Partita aus Heinrich Ignaz Franz von Bibers Armonia Artificiosa, dort ein Arien-Satz aus einer von Händels Triosonaten op. 2 oder an der nächsten Station eine Szene aus Telemanns Gulliviers Reisen.
Musik im Kontext ihrer Zeit zum Klingen zu bringen – mit diesem Leitgendanken bildete sich 2021 das Yara-Ensemble aus Florian Moser (Violine), Martin Schneider (Violine), Jonathan Ponet (Viola) und Felix Thiedemann (Cello). Um dies zu erreichen spielt das Ensemble auf Instrumenten, Bögen und Saiten, die der Zeit der Komposition entsprechen. Zudem beziehen sich die Musiker stark auf die Aufführungspraxis der jeweiligen Entstehungszeit, dabei trägt jeder der Musiker mit seinem Schwerpunkt zum Ensemblespiel bei. So spezialisierte sich Martin Schneider durch Studien in Barockvioline (Prof. Mayumi Hirasaki) und Historischer Aufführungspraxis (Prof. Reinhard Goebel) auf das Repertoire des Barocks und der Klassik. Felix Thiedemann ist Spezialist für Kammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts nach Studien bei Prof. Werner Matzke und Prof. Kristin von der Goltz sowie Gastauftritten mit Ensembles wie dem
Szymanowsky-Quartett und dem Zemlinsky-Quartett. Florian Moser ist nach seinem Studium bei Prof. Pierre Amoyal und Prof. Benjamin Schmid auf Musik der Romantik und Moderne spezialisiert, nach langer Zusammenarbeit mit Prof. Wolfgang Brunner auch in der Aufführungspraxis der Klassik sehr versiert. Jonathan Ponet hat sein Studium der Barockvioline und Barockviola am Mozarteum Salzburg bei Prof. Hiro Kurosaki abgeschlossen, sowie eine Orchesterakademie im Balthasar-Neumann-Ensemble absolviert.
- Ort
- Augustinum Seniorenresidenz Freiburg, Weierweg 10, 79111 Freiburg
- Uhrzeit
- 19:30 Uhr - 22:00 Uhr
- Eintritt
- 18 Euro, 13 Euro (ermäßigt)
- Veranstaltungsart
- Klassisches Konzert
- Vortragende/-r
- Yara Ensemble
- Veranstaltungsreihe
- Das besondere Konzert