Von Mirjam Meßmer
Seit mehr als einem Jahrzehnt steht das Kulturprogramm in den Augustinum Seniorenresidenzen unter wechselnden Jahresmottos. Sie bilden den roten Faden durchs Jahr und garantieren Abwechslung. Bisher hatten die einzelnen Mottos keinen Bezug zueinander, ein jedes stand für sich.
Mit den Jahresmottos 2023, 2024 und 2025 verhält es sich etwas anders: Nach der Corona-Pandemie und der darin eingeübten Distanz zwischen den Menschen bestand 2023 die Aufgabe darin, Annäherungen zu schaffen, um Gemeinschaft (wieder) herzustellen. Das Jahr des „MiTEINANDER …“ war ein fröhliches Jahr, in dem wir Gemeinschaft, Begegnungen und Beziehungen untereinander wiederentdeckten und sie seitdem vielleicht mehr denn je zu schätzen wissen.
An Ausruhen nach den Aufregungen der Corona-Zeit ist aber leider nicht zu denken. Wir finden uns in einer Zeit wieder, in der scheinbar kein Stein mehr auf dem anderen bleibt: Digitalisierung, der Renteneintritt der Baby-Boomer-Generation, E-Mobilität, ein gesunder Lebensstil, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind nur einige Aspekte, die ein Umdenken erfordern. Zusätzlich ist der Krieg in Europa zurück, und ein Ende ist nicht absehbar.
Für die meisten Punkte gibt es Lösungsansätze – wir müssen darauf vertrauen, dass die eingeschlagenen Wege die richtigen sind. Wie unser Leben nach all diesen „UMBRÜCHE“n aussehen wird, kann niemand mit Gewissheit sagen. Es liegt also auf der Hand, dass wir uns 2024 mit den Neuerungen auseinandersetzen, um uns innerhalb des Wandels gut zurechtzufinden.
Die aktuelle Zeit ist anstrengend. Und der Prozess der Transformation wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Der Weg, auf dem sich unsere Gesellschaft befindet, ist fordernd, und wie auf einer langen Reise durch die Wüste wollen wir mit dem Kulturjahresmotto 2025 „OASEN“ schaffen – Kraftquellen, um die Möglichkeit zu bieten, Energie für die nächste Etappe zu tanken. Der Kraftstoff dazu sind Erfahrungen mit allen Sinnen, beherzte Diskussionen, gemeinschaftliches Lachen oder Kennenlernen von Neuem – Auszeiten vom Alltag.
Oasen entstehen in der Wüste zumeist an einer Wasserquelle. Diese Quelle ist die Voraussetzung, dass ein Ort des Lebens entstehen kann. Das Jahresmotto 2025 lädt dazu ein, der Frage auf den Grund zu gehen, welche Rahmenbedingungen ein Mensch, ein Tier oder auch eine Pflanze benötigen, um zu überleben und zu gedeihen. Und welche Wege finden die Lebewesen an vermeintlich unwirtlichen Orten und warum? Wir laden Sie ein, mit uns diese „umgekehrten Inseln“ zu besuchen und zu entdecken, was sie für uns bereithalten.
Mirjam Meßmer ist Kulturbeauftragte des Augustinum.