Auf offener Bühne

Nachbarschaftspflege im Augustinum

Die Augustinum Einrichtungen sind offene Häuser, und dazu gehört immer auch eine gute Nachbarschaft. Diese wird vor allem durch die Kulturreferate der Seniorenresidenzen gepflegt: Sie stellen die Bühnen der Theater für Konzerte junger Musikerinnen und Musiker zur Verfügung, sie organisieren gemeinsame Erlebnisse mit den Kindergärten und Schulen des Stadtteils und gestalten ihre Häuser regelmäßig zu lebendigen Treffpunkten für Alt und Jung.

Augustinum Werkstätten

Eis im Hof

Seit zwei Jahren sind die Augustinum Werkstätten mit einem damals angemieteten Gebäude in der Mittenheimer Straße in Oberschleißheim Nachbarn der Firma Linde Gas Therapeutics. Der gemeinsame Hof bot bald Gelegenheit zu nachbarschaftlichen Begegnungen, besonders, nachdem die Werkstätten ihn mit Gartenmöbeln verschönert und durch eine Rampe auch für die Rollstuhlfahrer unter ihren Beschäftigten zugänglich gemacht haben. Was folgte war eine Einladung der Firma Linde zum gemeinsamen Eisessen. Linde Gas Therapeutics hat dafür eigens einen Eiswagen bestellt, der eifrig frequentiert wurde: 317 Kugeln Eis gingen unter die rund 200 benachbarten Mitarbeiter*innen und Beschäftigten, die zum Nachbarschaftsfest gekommen waren. Die gute Nachbarschaft geht aber weit über das gemeinsame Eisessen hinaus: Denn die Firma Linde stellt Sauerstofftherapie-Geräte her, die wiederum von vielen Bewohner*innen der Augustinum Seniorenresidenzen zur Schlafunterstützung genutzt werden. Nicht nur das: Die Zubehörtaschen der Geräte werden von den Beschäftigten der Werkstätten verpackt – eine Win-win-Situation, die in diesem Sommer durch die Gegeneinladung gekrönt werden soll.

Hamburg

Musikgenuss mit Engagement

Konzerte sind unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens im Augustinum, und besonders schön ist es, wenn der Hörgenuss mit einer Förderung junger Musikerinnen und Musiker einhergeht. Im Augustinum Hamburg hat sich dazu eine Kooperation mit dem „Keyboard Charitable Trust“ etabliert, der junge Pianist*innen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren beim Start ihrer Musikkarriere durch die Vermittlung von Auftrittsmöglichkeiten unterstützt. Die internationale Stiftung hat mit dem Kinderarzt, Autor und Musikliebhaber Moritz von Bredow einen „Trustee“ in Hamburg, der die Stiftung im deutschsprachigen Raum vertritt und ein ausgezeichneter Kenner klassischer Klaviermusik mit einer ansteckenden Begeisterung ist. Diese teilte das Publikum im Augustinum Hamburg bereits bei verschiedenen exzellenten Konzerten, etwa mit dem mehrfach ausgezeichneten und an der Musikhochschule in Ferrara lehrenden Giovanni Bertolazzi und zuletzt dem 26-jährigen Andrea Molteni, einem weiteren hochbegabten Pianisten aus Italien, der bereits auf erfolgreiche Auftritte auf verschiedenen europäischen Bühnen in den USA, Australien, China und Singapur zurückblicken kann.

Augustinum Berchtesgadener Land

Künstlicher Rauch und echter Einsatz

Nachbarschaften werden im Augustinum Berchtesgadener Land seit jeher gepflegt, und sie sind wichtiger Bestandteil des Lebens in Bischofswiesen: Die örtliche Theatergruppe gibt gerne Aufführungen im Festsaal des Augustinum, die Darbietungen von Musikkapelle und Jugendgruppe des Trachtenvereins sorgen regelmäßig für gute Stimmung, und auch der Nikolaus mit seinen Kramperln und Weihnachtsengeln schaut jedes Jahr auf dem Campus vorbei. Zuweilen führen die guten nachbarschaftlichen Beziehungen aber auch zu ungewöhnlichen Begegnungen: So im April des vergangenen Jahres, als die Freiwillige Feuerwehr Bischofswiesen eine geplante Übung auf dem Campus des Augustinum Berchtesgadener Land abhielt. Mit künstlichem Rauch wurde ein Brand im Keller des Schülerwohnheimes simuliert, der sich über das Treppenhaus ausbreitete und auf das erste Geschoss übergriff. 50 ehrenamtliche Helfer*innen wirkten bei dem simulierten Einsatz mit und erprobten neben den Löscharbeiten die Vermisstensuche und Personenrettung – ein wichtiges Training für den Ernstfall, wofür sich das Augustinum mit einer warmen Gulaschsuppe im Kaminzimmer des Augustinum bei den Helfer*innen bedankte.

Kassel

Generationen-Café

Gegenseitige Einladungen, ein lebendiger Austausch von Jung und Alt und gemeinsame Aktivitäten – die Begegnungen zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern des Augustinum Kassel und Studierenden aus dem benachbarten CVJM sind seit vielen Jahren eine gern gelebte Tradition. Da geht es über den „Rentner-Highway“, wie die Studierenden den Weg zwischen Augustinum und CVJM getauft haben, ins Wohnzimmer-Café der CVJM-Hochschule, um auf bequemen Sofas bei selbstgebackenen Kuchen mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, Umgekehrt lernen die Studierenden das Augustinum mit seinem Konzept vom selbstbestimmten Leben und gut betreuten Wohnen bei einem Kaffeekränzchen im Bewohnerrestaurant genauer kennen. Und manchmal geht es dabei auch ganz praktisch zu, zuletzt bei einer Handarbeitsstunde, bei der Bewohnerinnen den Studentinnen das Stricken beibrachten.

Essen

Ein wenig Unsterblichkeit auf Zeit

Den Nachlässen verstorbener und den Werken lebender Künstlerinnen und Künstler ein neues Zuhause geben – das ist das Ziel einer 2009 gegründeten und nach dem Bildhauer und Grafiker Kurt Sandweg benannten Stiftung. Sie trifft damit ein tiefes Bedürfnis vieler Künstler*innen, die gern noch zu Lebzeiten wissen wollen, was mit Ihrer Kunst einmal wird, wenn die eigene beschützende Hand nicht mehr vorhanden ist. Ein solches Zuhause finden die von der Kurt-Sandweg-Stiftung verwahrten Werke seit Ende letzten Jahres in den Räumlichkeiten des Augustinum Essen. Mit der Eröffnung eines ersten Teils der geplanten Dauerausstellung Ende November gab die Seniorenresidenz den Startschuss zu einer längerfristigen Kooperation mit der Stiftung aus dem benachbarten Mühlheim an der Ruhr. Die Zusammenarbeit bildet den Rahmen für die Bewahrung erhaltenswerter Kunst, ehe diese irgendeiner Form von Vernichtung anheimfällt. Geplant sind künftige Vernissagen, bei denen weitere Teilstücke der neuen Dauerausstellung eröffnet werden sollen.

Foto: Am Abend der Vernissage war neben den Stiftungsvorständen Stefan Wilmshöver (links) und Prof. Dr. Bernd Witthaus (rechts), dem Vorsitzenden des Kuratoriums Prof. Martin Goppelsröder (2. von links) und der Direktorin des Augustinum Essen Astrid Fischer (2. von rechts) auch der Essener Maler Klaus Heuermann, einer der vertretenen Künstler, zu Gast.

München-Nord

Treffpunkt im Advent

Der Adventsmarkt im Augustinum München-Nord ist jedes Jahr ein echtes Highlight im Veranstaltungsprogramm. An diesem Nachmittag in der Vorweihnachtszeit verwandelt sich das Foyer in einen lebendigen Treffpunkt für Bewohner*innen und Nachbar*innen aus der Umgebung – ein schönes Symbol für das starke Miteinander im Stadtteil. Zu den Ausstellern gehören Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen, Freunde, Verwandte und die Nachbarschaft sowie Vereine und Geschäfte aus der Umgebung. Das Angebot ist immer vielfältig und liebevoll gestaltet: Es gibt Honig vom örtlichen Imker, Holzschalen vom Drechsler wenige Straßen weiter und hausgemachte Marmeladen. Besonders beliebt sind die selbstgebastelten Produkte der Schüler*innen der benachbarten Otto-Steiner-Schule, von Insektenhotels und Grillanzündern bis zu Perlen-Zuckerstangen und Hunde-Spielzeug. Modische Accessoires wie Strickwaren der Seniorenbegegnungsstätte der Diakonie Hasenbergl „Granny Socks“ die damit stets einen guten Zweck unterstützt, selbstgemalte Aquarell-Karten und der Stand der Augustinum-Gärtnerei Hollern mit Kränzen und Tannengrün ru nden das Angebot ab. Nicht zu vergessen: Bei Musik, Glühwein & Co. entstehen neue Bekanntschaften, und weihnachtliche Vorfreude ist garantiert und inklusiv.