Pflanzen rund ums Augustinum

In der vergangenen forum-Ausgabe hatten wir Sie um Ihre Pflanzen samt ihrer Geschichte gebeten. Wir teilen nun mit Ihnen: Gänseblümchen auf dem Bouleplatz, Kirschbäume im Park, blühende Rhododendren, Pflanzen an überraschenden Orten und Apfelbäume, von denen Falken starten. Danke für alle Einsendungen!

Das Gänseblümchen

Seit Mai 2024 spielen wir auf der Anlage im Park Boule. Wir sind sieben Bewohner, der älteste Teilnehmer ist 94 Jahre alt. Am 31. Oktober, am Ende der Spielsaison, beobachtete ich eine Bewohnerin beim Betrachten einer Blume. Es war ein Gänseblümchen, auch Tausendschön oder Maßliebchen genannt. Wir Bouler verabschiedeten uns für diese Saison. Nach 10 Minuten war ich zurück, fotografierte die Blume, legte unsere Stahlkugeln dabei. Auf der Abschiedsfeier im Clubraum zeigte ich eine Foto-Präsentation über die verschiedenen Aktivitäten auch außerhalb der Wohnanlage. Ich fragte die Gruppe: Kennt Ihr einen „Fan“, der uns über die sechs Monate beim Spiel begleitet hat? Großes Erstaunen, niemand hatte einen „Fan“ bemerkt! Ich zeigte zur Auflösung das Foto von dem Gänseblümchen. Alle freuten sich über dieses kleine Blümchen. Es steht genau am Rand des Platzes, und wir hoffen, auch in der neuen Spielzeit 2025 diesen „Fan“ wieder zu sehen.

Hermann Hoier, Augustinum Aumühle

Die Obstbäume

Seit zweieinhalb Jahren wohne ich im Augustinum in Meersburg und habe neben einer herrlichen Sicht auf den Bodensee einen direkten Blick auf eine kleine Wiese mit verschiedenen alten Obstbäumen. Ab dem Frühjahr kann ich hier auch eine kleine Schafherde beobachten. Besonders gefallen mir die Obstbäume im Frühjahr, die mit ihren Blüten nicht nur wunderschön aussehen, sondern auch viele Insekten anlocken. Die Obstbäume sind das ganze Jahr über Rast- und Beobachtungsplatz für einige Vögel. Von meinem Balkon kann ich sie prima beobachten und ab und zu auch einen guten „Schnappschuss“ mit meiner Kamera machen, hier: Ein Falke startet vom Apfelbaum. Ich freue mich auf noch viele Jahreszeitenwechsel mit interessanten Fotomotiven rund ums Augustinum Meersburg.

Maritta Morgner, Augustinum Meersburg

Natur setzt sich durch

Nachdem meine Frau durch den Einzug ins Augustinum ihren geliebten Garten aufgeben musste, hat sie sich mit gleichem Engagement den beiden Balkonen unseres Appartements gewidmet. Dort bekam ich im Laufe der Jahre viele Pflanzenmotive vor die Kamera. Es ist erstaunlich, wie die Natur sich auch an den unwirtlichsten Flecken festsetzt und Neues hervorbringt! Aber auch in unserer Umgebung gibt es ausreichend Natur mit Bäumen, Sträuchern und einem größeren Teich im an das Augustinum anschließenden Stadtpark, der zu jeder Jahreszeit Motive bereitstellt.

Ralf Hertwig, Augustinum Roth

Jahreszeiten

Zu Ihrer Mitmach-Aktion möchte ich Ihnen zwei Fotos übersenden. Das eine Foto zeigt das Rhododendron-Bäumchen auf unserer Terrasse im Augustinum Überlingen während der Blüte am 16. Mai 2024, und auf dem zweiten Foto sieht man dasselbe Bäumchen nach dem ersten Schneefall in Überlingen in diesem Winter am 22. November 2024. Das Bäumchen hat mir meine Tochter nach dem Rückumzug in das Augustinum Überlingen nach der Rohrsanierung zum Geburtstag geschenkt und erfreut uns und auch einige Mitbewohner jedes Jahr.

Hildegard Ebrecht, Augustinum Überlingen

Kirschbäume im Park

Dieses Foto habe ich vom Balkon meiner Freundin von unserem kleineren, aber sehr gemütlichen zweiten Park gemacht. Besonders schön sind die beiden japanischen Kirschbäume. Von hier aus schaut man auch auf das Feuchtgebiet, wo die Bachen mit ihren Frischlingen liegen.

Dorothea Kahlén, Augustinum Aumühle

Die Osterglocke

Leben nach der Flut-Katastrophe im Ahrtal 2021: Seit sieben Monaten zurück aus der sechswöchigen Evakuierung. Wir leben auf einer Baustelle. Drei Etagen geflutet. Von morgens bis spät nachmittags wird gehämmert, geklopft, werden Wände aufgeschlagen. Die Straßen sind von Schutt befreit, aber kaum Geschäfte. Ein Supermarkt hat geöffnet. Wir sind dankbare für das hauseigene „Lädchen”, das auf der dritten Etage in einem leeren Appartement eingerichtet wurde. Notversorgung. Unsere Parks verdienen nicht den Namen. Der Kurpark sieht etwas besser aus, bei unserem sich anschließenden Kaiser-Wilhelm-Park sind wenigstens die Wege geräumt, notdürftig planiert, sodass auch unsere behinderten Menschen dorthin ein wenig gehen können. Aber keine grüne Oase, keine Blumen – nichts. Die durch den Park flutende Ahr hat ihren Dreck hier abgelegt. Steine, Schotter bedecken die ehemals grünen Grasflächen. Wir passen auf, dass wir nicht umknicken und fallen, wollen wir zum Ufer des Flusses. Unsere Hochbetagten verzweifeln: „Wir erleben hier kein schönes, ruhiges Leben mehr. Aber wo sollen wir hin, in unserem Alter?“ Ich komme aus der Stadt und gehe über die ehemals prächtige Lindenstraße, weiter über die Behelfsbrücke in unseren Park – und bleibe nach etwa vierhundert Metern abrupt stehen. Direkt am Stamm eines alten, kräftigen Baums hat sich durch den Debris eine zarte Osterglocke nach oben gearbeitet.

Brigitte Lewalter, Augustinum Bad Neuenahr