Nachbarschaftspflege im Augustinum
Die Augustinum Einrichtungen sind offene Häuser, und dazu gehört immer auch eine gute Nachbarschaft. Diese wird vor allem durch die Kulturreferate der Seniorenresidenzen gepflegt: Sie stellen die Bühnen der Theater für Konzerte junger Musikerinnen und Musiker zur Verfügung und organisieren gemeinsame Erlebnisse mit den Kindergärten und Schulen des Stadtteils. In ihren Berichten erzählen sie, wie sie ihre Häuser regelmäßig zu lebendigen Treffpunkten für Alt und Jung gestalten.
Essen
Ein wenig Unsterblichkeit auf Zeit
Den Nachlässen verstorbener und den Werken lebender Künstlerinnen und Künstler ein neues Zuhause geben – das ist das Ziel einer 2009 gegründeten und nach dem Bildhauer und Grafiker Kurt Sandweg benannten Stiftung. Sie trifft damit ein tiefes Bedürfnis vieler Künstler*innen, die gern noch zu Lebzeiten wissen wollen, was mit ihrer Kunst einmal wird, wenn die eigene beschützende Hand nicht mehr vorhanden ist. Ein solches Zuhause finden die von der Kurt-Sandweg-Stiftung verwahrten Werke seit Ende letzten Jahres in den Räumlichkeiten des Augustinum Essen. Mit der Eröffnung eines ersten Teils der geplanten Dauerausstellung Ende November gab die Seniorenresidenz den Startschuss zu einer längerfristigen Kooperation mit der Stiftung aus dem benachbarten Mülheim an der Ruhr. Die Zusammenarbeit bildet den Rahmen für die Bewahrung erhaltenswerter Kunst, ehe diese irgendeiner Form von Vernichtung anheimfällt. Geplant sind künftige Vernissagen, bei denen weitere Teilstücke der neuen Dauerausstellung eröffnet werden sollen.
Foto: Am Abend der Vernissage war neben den Stiftungsvorständen Stefan Wilmshöver (links) und Prof. Dr. Bernd Witthaus (rechts), dem Vorsitzenden des Kuratoriums Prof. Martin Goppelsröder (2. von links) und der Direktorin des Augustinum Essen Astrid Fischer (2. von rechts) auch der Essener Maler Klaus Heuermann, einer der vertretenen Künstler, zu Gast.
München-Neufriedenheim
Knoblauchhochzeit mit Kultur in Hadern e.V.
Bei Knoblauch streiten sich ja bekanntlich die Geister: Die einen lieben ihn, die anderen rümpfen allein schon bei dem Wort die Nase. Was das mit der Kultur bei uns im Haus zu tun hat? Wir im Augustinum München-Neufriedenheim haben Mitte Februar unsere „Knoblauchhochzeit“ mit dem Stadtteil-Kulturverein „Kultur in Hadern e.V.“ gefeiert: Schon 33,3 Jahre, also genau ein Dritteljahrhundert, stellen wir pro Monat ein bis zwei Kulturveranstaltungen zusammen auf die Beine. Und was im November 1991 begann, ist heute ein absolutes Erfolgsrezept – „die gewisse Prise Etwas“. Wir brainstormen fröhlich zusammen, suchen gemeinsam Künstler und Programme aus, rühren alle kräftig die Werbetrommel, rocken den Veranstaltungstag mit vereinten Kräften und teilen uns Kosten & Co. Aber das Schönste für alle Beteiligten: das Live-Erlebnis in großer Runde! Wir finden, das schmeckt – und freuen uns deshalb auf viele weitere Jahre, in denen wir zusammen den Vorhang aufmachen und Würze reinbringen in den Alltag unserer Gäste.
Stuttgart-Sillenbuch
Demokratie auf dem Stundenplan
Das in direkter Nachbarschaft zu uns gelegene Geschwister-Scholl-Gymnasium in Stuttgart legt einen besonderen Wert auf Demokratie-Bildung, behandelt die (heutige) Relevanz, aber auch die Schwierigkeiten und Tücken von Demokratie. Einmal im Jahr begrüßt das Augustinum Stuttgart-Sillenbuch in einer Kooperation dazu auf seiner Bühne von der Schule angefragte Künstler*innen. 2024 ging es um das Thema „75 Jahre Grundgesetz“, im Februar 2025 stand „Was heißt hier ‚wir‘? – Auf der Suche nach der deutschen Identität“ auf dem Programm. Das Theater-Duo „Eure Formation“ trat vor einem gebannten Publikum aus gut 200 Schüler*innen der 10. und 11. Klasse sowie Bewohner*innen des Hauses auf. Zwei Akteure in den Rollen ehemaliger Opfer des Nationalsozialismus begegneten im Stück den aktuellen politischen Positionen und verknüpften die unfreiwilligen Erfahrungen der damaligen Zeit mit den heutigen Herausforderungen. Das über Generationen gestreckte Publikum kam zur gemeinsamen Erkenntnis: Demokratie braucht eine Bühne!
Schweinfurt
Podium junger Talente
Was für andere „der Stadtteil“ ist, ist für das Augustinum Schweinfurt „die Stadt“. So finden immer wieder Kooperationen und Veranstaltungen mit Institutionen aus ganz Schweinfurt statt. Zum Beispiel mit Kindern und Jugendlichen verschiedener Schulen: Spiele-Vormittage mit der Frieden-Mittelschule, Bastelrunden mit der Wilhelm-Sattler-Realschule oder Kennenlern-Treffen und philosophische Gesprächsrunden mit dem Celtis-Gymnasium. Immer wieder gern gesehener Gast ist der Leiter des Museums Otto Schäfer, Jan Soldin, mit seinen Kunst-Vorträgen. Und sichere Highlights sind die beiden Schüler*innen-Konzerte in Zusammenarbeit mit der Musikschule Schweinfurt. Hier zeigen sich unter dem Titel „Podium junger Talente“ großartige junge Musiker*innen zwischen 8 und 18 Jahren der Musikschule, des musischen Celtis-Gymnasiums und des Wettbewerbs „Jugend musiziert“.
Bad Soden
Preisträgerkonzerte
Wer die Klavier-Stars von morgen erleben will, sollte sich ein Konzert im Augustinum Bad Soden auf keinen Fall entgehen lassen! Zum zweiten Mal in diesem Jahr ist das Haus am 6. November Gastgeber eines Preisträgerkonzerts der „International Piano Competition for Young Pianists Kronberg“. Dahinter steht die Partnerschaft des Augustinum mit dem gemeinnützigen Verein „International Piano Competition Taunus e.V.". Dieser lädt alle zwei Jahre junge Pianistinnen und Pianisten aller Nationen im Alter von 6 bis 19 Jahren zum Wettbewerb ins wegen seiner Akustik und Ästhetik hochgelobte Casals Forum im benachbarten Kronberg ein. Der Verein will mit dem Wettbewerb talentierte junge Pianist*innen, besondere Begabungen sowie das Niveau und die Qualität der musikalischen und pianistischen Ausbildung fördern. Es wird dabei auch ein „Sonderpreis Augustinum“ verliehen, weil das Augustinum Bad Soden als Sponsor geführt wird.
Dießen am Ammersee
Argumente diskutieren, Perspektiven teilen
Im Herbst 2024 fand im Theatersaal des Augustinum Dießen ein inspirierendes Treffen zu „Fragen der Europapolitik“ zwischen Schüler*innen der 12. Klasse des Politik-Rhetorik-Kurses des Ammersee-Gymnasiums und Bewohner*innen im Augustinum statt. Eingeladen hatte Bewohner Prof. Dr. Karl-Friedrich Reimers im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Kaleidoskop“, die sich etwa sechs Mal im Jahr aktuellen Themen aus Politik, Geschichte und Gesellschaft widmet. „Wir möchten von den Erfahrungen und Meinungen der Senioren profitieren und gleichzeitig unsere eigenen Sichtweisen einbringen“, erklärte eine Schülerin. Im Mittelpunkt der Diskussion standen zentrale Themen der Europapolitik wie die Rolle der Europäischen Union in der heutigen Welt, die Herausforderungen der Migration und die Bedeutung von Solidarität unter den Mitgliedsstaaten. Die Schüler*innen hatten sich intensiv auf das Thema vorbereitet und präsentierten ihre Argumente in der Podiumsdiskussion mit viel Engagement und Überzeugungskraft. Die Senior*innen, die mit einem breiten Erfahrungshorizont und tiefen Verständnis für politische Entwicklungen aufwarten konnten, zeigten sich begeistert von der Initiative und stellten ihre Fragen an die junge Generation. Viele der Älteren haben die Entwicklung der EU seit ihren Anfängen miterlebt und konnten wertvolle Einblicke in die Veränderungen geben, die sie im Laufe der Jahre beobachtet hatten. „Es ist wichtig, dass die junge Generation die Geschichte kennt, um Zukunft besser gestalten zu können“, betonte Prof. Dr. Reimers. Die Diskussion war lebhaft und von gegenseitigem Respekt geprägt, bereichert durch viele Fragen, die zum Nachdenken anregten und nicht nur die politischen Themen beleuchteten, sondern auch die Brücke zwischen den Generationen stärkten.
Meersburg
Besuch vom Nikolaus
Das jährlich im Theater des Augustinum Meersburg stattfindende Nikolauskaffee gehört mittlerweile zu den liebgewonnenen Traditionen im Jahresverlauf und bietet darüber hinaus die Gelegenheit zu nachbarschaftlichen Begegnungen. So auch im vergangenen Jahr, als 28 Schülerinnen und Schüler der Grundschule der benachbarten Gemeinde Stetten die Bewohnerinnen und Bewohner mit einstudierten Musikstücken, Gedichten und Sketchen rund um die Adventszeit begeisterten. Für die Kinder ist der Besuch im Augustinum immer etwas Besonderes, denn vor so großem Publikum auf der Bühne zu stehen, das erlebt man nicht jeden Tag. Dass auch noch der Nikolaus höchstpersönlich mit seinen Weggefährten Engel Aloisia und Knecht Ruprecht die Aufführung lobten, brachte Kinder und Bewohner*innen gleichermaßen zum Strahlen. Und selbstverständlich hatte der Nikolaus noch für jedes Kind eine leckere Belohnung im Gepäck.
Überlingen
Lesezeichen
Der gemeinnützige Verein „Lesezeichen e. V.“ in Überlingen wurde im Jahr 2006 aus der Taufe gehoben und verfolgt das Ziel, Kinder und junge Menschen für das Lesen zu begeistern. Das ist auch der Hintergrund für das gemeinsame Engagement mit dem Augustinum. Seit 2019 verbinden die beiden Einrichtungen verschiedene Aktivitäten, um Bücher, Lesen und Vorlesen zu fördern. Ob bei einer „Langen Nacht der Bücher“, bei einer Lesung aus Marc-Uwe Klings Bestseller „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt machte“ oder wie zuletzt für das nahe gelegene Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum der Franz-Sales-Wocheler-Schule. Im Augustinum stellen Mitglieder des „Lesezeichens“ regelmäßig biografische Porträts von Autoren vor, und auch die öffentlichen Bücherregale, die „Lesezeichen“ in der Stadt aufgestellt hat, werden zu einem guten Teil durch großzügige Bücherspenden aus dem Augustinum befüllt.
Hamburg
Musikgenuss mit Engagement
Konzerte sind unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens im Augustinum, und besonders schön ist es, wenn der Hörgenuss mit einer Förderung junger Musikerinnen und Musiker einhergeht. Im Augustinum Hamburg hat sich dazu eine Kooperation mit dem „Keyboard Charitable Trust“ etabliert, der junge Pianist*innen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren beim Start ihrer Musikkarriere durch die Vermittlung von Auftrittsmöglichkeiten unterstützt. Die internationale Stiftung hat mit dem Kinderarzt, Autor und Musikliebhaber Moritz von Bredow einen „Trustee“ in Hamburg, der die Stiftung im deutschsprachigen Raum vertritt und ein ausgezeichneter Kenner klassischer Klaviermusik mit einer ansteckenden Begeisterung ist. Diese teilte das Publikum im Augustinum Hamburg bereits bei verschiedenen exzellenten Konzerten, etwa mit dem mehrfach ausgezeichneten und an der Musikhochschule in Ferrara lehrenden Giovanni Bertolazzi und zuletzt dem 26-jährigen Andrea Molteni (im Bild), einem weiteren hochbegabten Pianisten aus Italien, der bereits auf erfolgreiche Auftritte auf verschiedenen europäischen Bühnen in den USA, Australien, China und Singapur zurückblicken kann.
Braunschweig
Kunst-Kooperationen
Alles begann im Jahr 2006, als Kulturreferentin Antje Bohnhorst erstmals beim nahegelegenen Gymnasium Martino-Katharineum anfragte, ob Interesse an einer Zusammenarbeit bestünde – woraus sich ein erstes gemeinsames Projekt mit einer Religionslehrerin ergab. Als die Stiftung von Volkswagen Financial in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum in der Nachbarstadt Wolfsburg ein Jahr später die Idee gemeinsamer Ausstellungsbesuche von Schüler*innen und Senior*innen hatte, lag es nahe, die Zusammenarbeit zwischen der Seniorenresidenz und der Schule zu reaktivieren. Seitdem fahren, organisiert von Ute Lefarth-Polland vom Kunstmuseum Wolfsburg, Kunstlehrerin Antje Weise vom Martino-Katharineum und Kulturreferentin Antje Bohnhorst, mehrmals im Jahr Schüler*innen der 9. bis 11. Klasse und Senior*innen gemeinsam in Ausstellungen aktueller Künstler oder der Klassischen Moderne und tauschen sich anschließend darüber aus. Außerdem findet unabhängig davon alle zwei bis drei Jahre ein gemeinsames Kunstprojekt einer 5. oder 6. Klasse mit Bewohner*innen des Augustinum statt. Dadurch kommt es immer wieder zu faszinierenden Begegnungen, und es sind schon langjährige Freundschaften aus dieser Kooperation entstanden.
Detmold
Da ist Musik drin …
Die Hochschule für Musik Detmold ist seit vielen Jahren fest im Programm des Augustinum Detmold eingeplant. Während des Semesters finden monatlich Konzerte mit Studierenden statt, die den Bewohner*innen unter dem Titel „Aus der Welt der Musik“ oft Überraschendes im Programm bieten. Meist sind es Prüfungsprogramme, die als eine Art Generalprobe gerne noch einmal vor Publikum aufgeführt werden. Dabei sind immer wieder Musikstücke, die in den Konzertsälen nicht zu den meistgespielten zählen, aber spannende Hörerlebnisse bieten. Organisiert werden diese Konzerte von Christian Köhn, Dozent an der Hochschule für Musik. Er füllt die Termine mit studentischem Leben – und ist manchmal auch selbst am Flügel begleitend dabei. Durch diese Kooperation weht ein frischer musikalischer Wind durch den Augustinus-Saal, und mit dem ein oder anderen jungen Talent gab es bereits ein Wiedersehen auf der augustinischen Bühne.
Heidelberg
Lesepatenschaften im Emmertsgrund
Das Augustinum Heidelberg wurde in den 1970er Jahren gleichzeitig mit dem Stadtteil Emmertsgrund errichtet. Absichtlich wurde die Seniorenresidenz in direkter Nachbarschaft zur Grundschule gebaut, um einen Austausch zwischen den Generationen zu fördern. Ein Beispiel für diese gute Nachbarschaft ist das vom Kulturreferat und zwei Lehrerinnen organisierte Lesepaten-Projekt. Dabei engagieren sich seit einigen Jahren unter anderem einige Bewohnerinnen und Bewohner des Augustinum und unterstützen Kinder mit Leseschwächen. Neben dieser Lern-Unterstützung entlasten die Lesepatinnen und -paten damit die Lehrer*innen und Eltern der Kinder – und haben selbst sehr viel Freude daran.
Roth
Zonta und die Gärten
Seit vielen Jahren pflegt das Augustinum Roth regelmäßigen Kontakt und Austausch mit dem Zonta Club Fränkisches Seenland. Zonta International mit seinen lokalen Clubs ist eine weltweit agierende Service-Organisation von engagierten Frauen, die benachteiligte Frauen unterstützt, begabte Frauen fördert und für die Rechte von Frauen in aller Welt eintritt. Dabei werden sowohl regionale Vorhaben als auch internationale Projekte unterstützt. Im Augustinum ist der Club Fränkisches Seenland regelmäßig mit Vorträgen zu Gast, zuletzt zu Entstehung, Bedeutung und Schönheit Englischer Gärten. Gehalten wurde er von Landschaftsarchitektin Lucia Ermisch aus Roth, die auch Gründungsmitglied des Zonta Clubs Fränkisches Seenland ist. Ihr Motto: „Wir sind aus einem Garten vertrieben … und suchen seither das Paradies. Aber auf dem Weg dorthin gibt es die Englischen Gärten“.
Kassel
Generationen-Café
Gegenseitige Einladungen, ein lebendiger Austausch von Jung und Alt und gemeinsame Aktivitäten – die Begegnungen zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern des Augustinum Kassel und Studierenden aus dem benachbarten CVJM sind seit vielen Jahren eine gern gelebte Tradition. Da geht es über den „Rentner-Highway“, wie die Studierenden den Weg zwischen Augustinum und CVJM getauft haben, ins Wohnzimmer-Café der CVJM-Hochschule, um auf bequemen Sofas bei selbstgebackenen Kuchen mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen. Umgekehrt lernen die Studierenden das Augustinum mit seinem Konzept vom selbstbestimmten Leben und gut betreuten Wohnen bei einem Kaffeekränzchen im Bewohnerrestaurant genauer kennen. Und manchmal geht es dabei auch ganz praktisch zu, zuletzt bei einer Handarbeitsstunde, bei der Bewohnerinnen den Studentinnen das Stricken beibrachten.
Freiburg
Begegnungen auf dem Abenteuerhof
In Freiburg pflegen wir seit langem eine Kooperation und einige liebgewonnene Traditionen mit dem benachbarten Abenteuerhof und den dazugehörenden Kindergartengruppen „Waldwiesel“ und „Kleine Dachse“. Während uns die Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern immer wieder mit Auftritten zu unterschiedlichen Anlässen wie Fasnacht oder St. Martin erfreuen, sind im Gegenzug Bewohnerinnen des Augustinum Freiburg Lesepatinnen in beiden Gruppen. Es ist großartig zu erleben, wie viel sich Jung und Alt gegenseitig geben können. Aber die Kooperation geht noch weiter: Der Abenteuerhof wurde uns mit seinen Einrichtungen auch schon für ein Mitarbeiterfest zur Verfügung gestellt. Und nicht zuletzt beweiden die Pferde und Ziegen des Abenteuerhofs unsere Steilhänge hinter dem Haus.
Berchtesgadener Land
Künstlicher Rauch und echter Einsatz
Nachbarschaften werden im Augustinum Berchtesgadener Land seit jeher gepflegt, und sie sind wichtiger Bestandteil des Lebens in Bischofswiesen: Die örtliche Theatergruppe gibt gerne Aufführungen im Festsaal des Augustinum, die Darbietungen von Musikkapelle und Jugendgruppe des Trachtenvereins sorgen regelmäßig für gute Stimmung, und auch der Nikolaus mit seinen Kramperln und Weihnachtsengeln schaut jedes Jahr auf dem Campus vorbei. Zuweilen führen die guten nachbarschaftlichen Beziehungen aber auch zu ungewöhnlichen Begegnungen: So im April des vergangenen Jahres, als die Freiwillige Feuerwehr Bischofswiesen eine geplante Übung auf dem Campus des Augustinum Berchtesgadener Land abhielt. Mit künstlichem Rauch wurde ein Brand im Keller des Schülerwohnheims simuliert, der sich über das Treppenhaus ausbreitete und auf das erste Geschoss übergriff. 50 ehrenamtliche Helfer*innen wirkten bei dem simulierten Einsatz mit und erprobten neben den Löscharbeiten die Vermisstensuche und Personenrettung – ein wichtiges Training für den Ernstfall, wofür sich das Augustinum mit einer warmen Gulaschsuppe im Kaminzimmer des Hauses bei den Helfer*innen bedankte.
Mölln
Tag der offenen Tür
Im Jahr 2024 feierte das Augustinum Mölln sein 50-jähriges Jubiläum. Im Rahmen einer Jubiläumswoche, die einem Veranstaltungsmarathon glich, stand am 4. September ein „Tag der offenen Tür“ auf dem Programm. Den ganzen Tag über kamen Gäste, um das Haus zu besichtigen, und die Generationen mischten sich – besonders durch Besuche der benachbarten Schulen – aufs Schönste. Vormittags waren alle Schüler*innen der 10. Klasse des Gymnasiums der Stadt zu Gast und verstärkten und verjüngten die von Bewohner*innen durchgeführten Veranstaltungen wie den Kurs „Englische Konversation“ oder das Boccia auf unserer Bocciabahn. Abgeschlossen wurde der Tag mit „Der Schatz im Augustinum“, einem Theaterstück, das die Theatergruppe der Gemeinschaftsschule Mölln dem Augustinum zum Jubiläum schenkte und zwei Mal am Nachmittag aufführte. Der Inhalt und die Inszenierung kamen von den Schüler*innen. Sie spielten das Stück mit viel Können, Witz und so lebensnah – man meinte, sie hätten schon häufig im Haus „Mäuschen“ gespielt.
München-Nord
Treffpunkt im Advent
Der Adventsmarkt im Augustinum München-Nord ist jedes Jahr ein echtes Highlight im Veranstaltungsprogramm. An diesem Nachmittag in der Vorweihnachtszeit verwandelt sich das Foyer in einen lebendigen Treffpunkt für Bewohner*innen und Nachbar*innen aus der Umgebung – ein schönes Symbol für das starke Miteinander im Stadtteil. Zu den Ausstellern gehören Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen, Freunde, Verwandte und die Nachbarschaft sowie Vereine und Geschäfte aus der Umgebung. Das Angebot ist immer vielfältig und liebevoll gestaltet: Es gibt Honig vom örtlichen Imker, Holzschalen vom Drechsler wenige Straßen weiter und hausgemachte Marmeladen. Besonders beliebt sind die selbstgebastelten Produkte der Schüler*innen der benachbarten Otto-Steiner-Schule, von Insektenhotels und Grillanzündern bis zu Perlen-Zuckerstangen und Hunde-Spielzeug. Modische Accessoires wie Strickwaren der „Granny Socks“ der Seniorenbegegnungsstätte der Diakonie Hasenbergl, die damit stets einen guten Zweck unterstützen, selbstgemalte Aquarell-Karten und der Stand der Augustinum Gärtnerei Hollern mit Kränzen und Tannengrün runden das Angebot ab. Nicht zu vergessen: Bei Musik, Glühwein & Co. entstehen neue Bekanntschaften, und weihnachtliche Vorfreude ist garantiert und inklusiv.
Dortmund
Mit Jung und Alt durchs Jahr
Seit Jahren schon unterhält das Augustinum Dortmund gute Beziehungen zu der benachbarten Olpketal-Grundschule und dem nahe gelegenen Evangelischen Kindergarten. Jahrelang wurde gemeinsam ein Generationenlauf durchgeführt, Lese-Omas waren zu Gast im offenen Ganztag, und ein Bewohner gab Hausaufgabenhilfe. Die Sportabzeichen der Schule werden jährlich auf dem Gelände des Augustinum gemacht, und das bunte Lichtermeer zu St. Martin führt die Schülerinnen und Schüler der Grundschule ebenfalls durch den hauseigenen Park. Die Kinder des Kindergartens sind jedes Jahr zu Karneval zu Gast im Augustinum und führen mit ihrer Leiterin Claudia Kozicke einen Karnevalstanz auf: bunt kostümiert, mit viel Engagement und unter großem Jubel des so viel älteren Publikums der Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses. Diese kennen inzwischen auch die Kindergartenhits und sind bestens vorbereitet, wenn es wieder heißt: Kiga-Tanzalarm.
Bonn
Stars von morgen
Das Augustinum Bonn ist glücklich über eine ganze Anzahl von musikalischen Kooperationen, zum Beispiel mit einigen Bonner Chören, die regelmäßig im hauseigenen Theater gastieren. Darüber hinaus haben wir alle zwei Jahre das Vergnügen, Gastgeber für den Deutschen Musikwettbewerb zu sein. Dieser wurde 1975 vom Deutschen Musikrat ins Leben gerufen und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Das bedeutet für das Augustinum Bonn zwei Wochen Ausnahmezustand, denn wir stellen unsere öffentlichen Räume für Proben und Auftritte der jungen Künstler*innen und der jeweiligen Fachjury zur Verfügung. Die Bewohner*innen können die Stars von morgen erleben: Da sind alle wie im Rausch und freuen sich über die Möglichkeit, einen so bedeutenden Wettbewerb im eigenen Haus live verfolgen zu können. Diese Atmosphäre ist einmalig, es wird mitgefiebert, die Daumen werden gedrückt, und die Ergebnisse des Wettbewerbs häufig bis in die späten Abendstunden hinein mitverfolgt. Und am Ende erwartet die Bewohner*innen noch eine besondere Belohnung: Das Augustinum Bonn darf seinen Publikumsliebling wählen, und in den folgenden Monaten schenkt uns der Musikrat ein Konzert, exklusiv nur für uns. Wir können es kaum erwarten, bis wir nächstes Jahr zum neunten Mal wieder Gastgeber sein dürfen.
Bad Neuenahr
Nachbarn in Europa
Manchmal ereilen einen im Kulturreferat unerwartete Dinge aus heiterem Himmel. So war es auch, als im September letzten Jahres das Telefon klingelte und im Display eine lange Nummer zu sehen war. Wie sich herausstellte, kam der Anruf aus London von der deutschstämmigen Mitarbeiterin einer Reiseagentur. Aus persönlicher verwandtschaftlicher Erfahrung kannte sie die Augustinum Residenzen und unser Kulturprogramm und war auf der Suche nach einer Auftrittsmöglichkeit für ein britisches Schulorchester inkl. Chor auf Deutschlandtournee. So kam es, dass uns unsere europäischen Freunde und Nachbarn der Thirsk School, North Yorkshire, Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 17 Jahren mit ihren begleitenden Lehrer*innen und Betreuer*innen, im Februar ein beeindruckendes Konzert gegeben haben. Unter der Leitung von Louise Dickson haben alle Mitwirkenden eine tolle Leistung abgerufen und das zahlreiche Publikum mit instrumentalen Medleys im Big-Band-Sound und Chorinterpretationen moderner Stücke begeistert. Als Belohnung haben wir mit einigen Produkten aus unserer Region von Haribo auch den richtigen Ton getroffen.
Aumühle
Doppelkonzert
Kooperationen mit dem ZONTA Club Aumühle-Sachsenwald, benachbarten Volkshochschulen und dem Hospizverein Reinbek, eine Zusammenarbeit mit der Sachsenwaldschule Reinbek durch Konzertaufführungen und ein Kunstprojekt – das Augustinum Aumühle pflegt vielerlei Beziehungen zu Einrichtungen in den benachbarten Gemeinden. Einer der Höhepunkte dieser Begegnungen: ein Doppelkonzert, initiiert durch den Lions Club Hamburg-Sachsenwald, bei dem mehr als 50 Schülerinnen und Schüler der Sachsenwaldschule im Theater des Augustinum Aumühle aufspielten. An zwei Abenden begeisterten die jungen Musikerinnen und Musiker des Jugendsinfonieorchesters und der Big Band ihr Publikum im vergangenen März mit einer abwechslungsreichen Reise durch die Welt der Klassik, der Filmmusik sowie des Pop und Jazz. An den beiden Konzerttagen und schon davor waren viele helfende Hände im Einsatz, um die Abende reibungslos gelingen zu lassen. Auch diesen Helfer*innen und insbesondere der Initiative des Lions Club ist es zu verdanken, dass das Jugendsinfonieorchester aus dem Erlös der Abende eine Konzertreise in die Reinbeker Partnerstadt Koło in Polen im Sommer unternehmen kann.
Foto: Mario Hartig
Stuttgart-Killesberg
Kultur auf der Höhe
Ein Stadtteil, elf Nachbarn, ein Kultur-Event! Unter dem Motto „Kultur auf der Höhe“ feiern die Kulturinstitutionen auf dem Killesberg jedes Jahr im Juli ein gemeinsames Sommerfest. Das Programm – bunt und vielfältig wie die Palette der Veranstalter – lädt dazu ein, bei einem Bummel über den „Berg“ die unterhaltsamen und die informativen Seiten des Stadtteils zu erleben. Mit dabei sind u.a. das Weissenhof Museum Le Corbusier, die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und das Theodor-Heuss-Museum – ein Oldtimer-Shuttlebus verbindet die einzelnen Stationen. Die offizielle und festliche Eröffnung findet traditionell im Theatersaal des Augustinum statt. Die gemeinsame Planung, Vorbereitung und Durchführung des „Sommerfests am Killesberg“ verbindet, vernetzt und stärkt das Gemeinschaftsgefühl in der Nachbarschaft. Die Vorbereitungen für das Sommerfest 2025 laufen bereits auf Hochtouren: Es findet am 13. Juli statt.
Augustinum Werkstätten
Eis im Hof
Seit zwei Jahren sind die Augustinum Werkstätten mit einem damals angemieteten Gebäude in der Mittenheimer Straße in Oberschleißheim Nachbarn der Firma Linde Gas Therapeutics. Der gemeinsame Hof bot bald Gelegenheit zu nachbarschaftlichen Begegnungen, besonders nachdem die Werkstätten ihn mit Gartenmöbeln verschönert und durch eine Rampe auch für die Rollstuhlfahrer unter ihren Beschäftigten zugänglich gemacht haben. Was folgte, war eine Einladung der Firma Linde zum gemeinsamen Eisessen. Linde Gas Therapeutics hat dafür eigens einen Eiswagen bestellt, der eifrig frequentiert wurde: 317 Kugeln Eis gingen unter die rund 200 benachbarten Mitarbeiter*innen und Beschäftigten, die zum Nachbarschaftsfest gekommen waren. Die gute Nachbarschaft geht aber weit über das gemeinsame Eisessen hinaus: Denn die Firma Linde stellt Sauerstofftherapie-Geräte her, die wiederum von vielen Bewohner*innen der Augustinum Seniorenresidenzen zur Schlafunterstützung genutzt werden. Nicht nur das: Die Zubehörtaschen der Geräte werden von den Beschäftigten der Werkstätten verpackt – eine Win-win-Situation, die in diesem Sommer durch die Gegeneinladung gekrönt werden soll.