Malala Yousafzai
Als Malala Yousafzai 2014 den Friedensnobelpreis erhielt, war sie gerade einmal 17 Jahre alt. Sie hatte ein Attentat überlebt und ihre Heimat Pakistan verlassen, vor der Jugendversammlung der UNO gesprochen und deren Generalsekretär Ban Ki-moon eine Petition für die Bildung aller Kinder mit vier Millionen Unterschriften überreicht. Eine junge Frau, die heute eine der bekanntesten Stimmen für das Recht auf Bildung ist.
Malala Yousafzai wurde 1997 im Swat-Tal geboren, das seit 2004 zunehmend von den pakistanischen Taliban beherrscht wurde. Für Mädchen bedeutete das radikale Einschränkungen: Ihnen wurde der Schulbesuch, das Hören von Musik und das Tanzen verboten, auch durften sie unverschleiert keine öffentlichen Räume mehr betreten. Im Bewusstsein dieser Ungerechtigkeit und inspiriert durch ihren Vater, der eine Schule leitete und sich besonders für die Bildungsrechte von Mädchen einsetzte, begann sie mit nur elf Jahren anonym ein Online-Tagebuch für die BBC zu schreiben, in dem sie ihren Alltag, ihre Gefühle und Sorgen schilderte. Das machte sie international bekannt – und zugleich zur Zielscheibe der Extremisten. 2012 schoss ihr ein Taliban-Kämpfer aus nächster Nähe in den Kopf und verletzte sie so schwer, dass sie in Großbritannien mehrfach operiert werden musste. Malala blieb in Birmingham, besuchte dort die Schule und setzte sich weiterhin unermüdlich für Bildungsgerechtigkeit ein. 2012 wurde in Zusammenarbeit mit der UNESCO der Malala Fund gegründet, um weltweit das Recht von Kindern auf Bildung durchzusetzen. Schon damals forderten verschiedene Initiativen, sie für den Friedensnobelpreis zu nominieren, den sie 2014 als mit Abstand jüngste Preisträgerin erhielt.
Bis heute reist Malala Yousafzai rund um den Globus, spricht vor den Vereinten Nationen, verfasst Bücher und trifft Staatschefs, um auf die Bedeutung von Bildung hinzuweisen – als Recht aller Menschen, aber auch als Schlüssel für Frieden und Entwicklung.