Barbara Bickenbach aus dem Augustinum Bonn hat dem forum ein Puzzle geschenkt, das es in sich hat. Bisher konnte es in ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis nur einmal richtig zusammengesetzt werden.
von Barbara Bickenbach
In den Osterferien 1958 war ich Gast einer englischen Familie in Bromley, Kent. Der Hausherr las abends die Times vor dem Kamin, riet das tägliche Rätsel und versuchte wiederholt, ein kleines, in 12 Teile geschnittenes Schachbrett zusammenzuschieben. Bis zu meiner Rückreise war ihm das noch nicht geglückt.
In England ist das Spiel als Draught Board Puzzle bekannt. Entstanden ist es der Legende nach aber im alten Orient als Mittel der Bestrafung von Gefangenen. Ihre Strafe sollte demnach so lange dauern, wie sie dazu brauchten, um das Puzzle aus schwarzen und weißen Teilen zusammenzusetzen.
Wenn Sie wissen wollen, wie das Draughtboard-Puzzle gelöst werden kann, folgen Sie der Verlinkung.
Tatsächlich war die Lösung alles andere als einfach, wie ich Monate später erfuhr. Längst wieder zu Hause, erhielt ich das Spiel zu Weihnachten von meiner Gastfamilie zugeschickt – und nein, die Lösung war immer noch nicht gefunden. Während des Auspackens unterhielt ich mich mit meinem Bruder, damals Student der TU Aachen. Er schob die Schachbrettteile hin und her – und nach gar nicht langer Zeit hatte er die Lösung! Meine Gastfamilie in Bromley war über das Ergebnis überrascht, aber auch ein klein wenig enttäuscht, dass nun doch noch jemand den richtigen Weg des scheinbar unlösbaren Rätsels gefunden hatte. Allerdings blieb mein Bruder auch der Einzige in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis, der herausgefunden hatte, wie man die Teile richtig zusammensetzen muss. Selbst im Augustinum Bonn, wo ich seit einigen Jahren lebe, haben sich schon manche meiner Mitbewohnerinnen und Mitbewohner vergeblich darum bemüht.