Stuttgart-Killesberg
Die Einbildungs- und Vorstellungskraft des Menschen kann eine Therapie negativ beeinflussen. Das nennt man den Nocebo-Effekt. Er ist noch relativ wenig erforscht, spielt aber in der Praxis eine sehr viel größere Rolle und wird von den Ärzt*innen meist unterschätzt. Manchmal reicht schon ein falsches Wort des Behandlers oder eine unbedachte Geste, um den Heilerfolg zu gefährden. Professor Jütte, der eine Expertengruppe zum Nocebo-Effekt geleitet hat, wird in seinem Vortrag auf die spannenden Ergebnisse neuerer Forschung eingehen und Ratschläge geben, was Patientinnen und Patienten tun können, um den „bösen Bruder“ des Placeboeffekts nach Möglichkeit zu vermeiden.
Prof. Dr. phil. Dr. Robert Jütte war von 1990 bis 2020 Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart. Professor Jütte, ausgewiesen auf zahlreichen Forschungsfeldern, gehört zu den besten Kennern der Geschichte der Medizin in der Frühen Neuzeit und ist als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer auch mit aktuellen Entwicklungen in der Medizin vertraut.
Fotonachweis: © Fotostudio M42
Theater
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