Wir machen Ihr Herz nachhaltig wieder leistungsfähig

Kardiologie und Intensivmedizin

Die Fachabteilung Kardiologie und Intensivmedizin der Augustinum Klinik ist personell und apparativ so aufgestellt, dass jede Erkrankung des Herzens erkannt und behandelt werden kann – egal ob das Herz aus dem Takt gerät, die Blutversorgung behindert ist, der Herzmuskel kaum noch pumpt oder die Herzklappen nicht mehr ausreichend funktionieren.


Neben einer prästationären Ambulanz und Stationen mit zentraler EKG-Überwachung für jedes Bett verfügt die kardiologische Abteilung über eine Notaufnahme für Patient*innen mit akuten Brustschmerzen  (Chest Pain Unit – CPU). Eine Intensivstation mit umfassender Erfahrung bei bedrohlichen Herzproblemen befindet sich ebenfalls im Haus.

In unserem Team arbeiten mehrere Spezialisten mit Zusatzqualifikationen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) für:

  • Behandlung von Herzkranzgefäßen und Herzklappen mittels Kathetertechniken,
  • Behandlung von Herzinsuffizienz,
  • Behandlung des Herzrhythmus mittels Katheterablationen oder Implantationen von z. B. Herzschrittmachern,
  • Behandlung von schweren Herzmuskelschwächen,
  • schnelle Diagnostik des Herzens mit höchstauflösender Computertomographie.

Drei Herzkatheterlabore sowie eine große Funktionsabteilung zur nichtinvasiven Untersuchung des Herzens mittels EKG, Ultraschall und hochauflösendem CT sowie zur Abfrage und Programmierung von Schrittmachern, Defibrillatoren, kardialen Resynchronisationsgeräten etc. bilden das Herzstück der Behandlung.

Unter Berücksichtigung aller gesundheitlichen Probleme wird ein möglichst kurzer stationärer Aufenthalt zur Behandlung geplant und in Zusammenarbeit mit den Hausärzt*innen und betreuenden Fachärzt*innen die Nachhaltigkeit des Behandlungserfolges gesichert.

Seit vielen Jahren wird die Kardiologie der Augustinum Klinik München von FOCUS als eine der Top-Kliniken Deutschlands gelistet.

Sie haben Herzprobleme? Wir helfen Ihnen bei:

  • Akuter Herzinfarkt
  • Koronare Herzkrankheit
  • Herzklappenfehler
  • Herzklappenentzündungen
  • Andere strukturelle Herzerkrankungen wie hypertrophe obstruktive Cardiomyopathie (HOCM), Loch der Vorhofscheidewand (Atrium-Septum-Defekt, ASD), Persistierendes Foramen ovale (PFO)
  • Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern/Vorhofflattern, Herzrasen (Tachykardie), Herzstolpern (Extrasystolen)
  • Implantation von Herzschrittmachern
  • Implantation von Cardioverter-Defibrillatoren (ICDs)
  • Austausch von Schrittmachern und Defibrillatoren sowie ihrer Elektroden
  • Implantation von Eventrecordern
  • Herzmuskelschwäche/Herzinsuffizienz

Ihre Ansprechpartner in der Fachabteilung Kardiologie und Intensivmedizin

Bild von Professor Dr. Oliver Husser

Prof. Dr. med. Oliver Husser

Chefarzt Kardiologie und Intensivmedizin
Ärztlicher Direktor

Porträtaufnahme von Mia Skrbo

Mia Skrbo

Chefarztsekretariat 

Telefon: 089 7097-1154
Fax: 089 7097-1882
E-Mail: Kardiologie(at)med.augustinum.de

Porträtaufnahme von Frau Iris Raab

Iris Raab

Chefarztsekretariat 

Telefon: 089 7097-1154
Fax: 089 7097-1882
E-Mail: Kardiologie(at)med.augustinum.de

Porträtaufnahme von Antonia Craciun

Antonia Craciun

Chefarztsekretariat 

Telefon: 089 7097-1154
Fax: 089 7097-1882
E-Mail: Kardiologie(at)med.augustinum.de

Porträtaufnahme von Besjana Kadrijaj

Besjana Kadrijaj

Chefarztsekretariat 

Telefon: 089 7097-1154
Fax: 089 7097-1882
E-Mail: Kardiologie(at)med.augustinum.de

Bild von Dr. Christian Tesche

Prof. Dr. med. Christian Tesche, MHBA

Leitender Oberarzt
Fachabteilung Kardiologie und Intensivmedizin

Bild von Jürgen Brömsen

Jürgen Brömsen

Leitender Oberarzt
Fachabteilung Kardiologie und Intensivmedizin sowie Elektrophysiologie

Bild von Dr. Alessandra Buiatti

Dr. med. Alessandra Buiatti

Oberärztin
Fachabteilung Kardiologie und Intensivmedizin sowie Elektrophysiologie

Porträtaufnahme von Dr. Peter Holzapfel

Dr. med. Peter Holzapfel

Oberarzt
Fachabteilung Kardiologie und Intensivmedizin

Bild von Dr. Vasileios Kolettas

Dr. med. Vasileios Kolettas

Oberarzt
Fachabteilung Kardiologie und Intensivmedizin

Porträtaufnahme von Dr. Johannes Patzelt

Privatdozent Dr. med. Johannes Patzelt

Oberarzt
Fachabteilung Kardiologie und Intensivmedizin

Herzkatheterlabor/Elektrophysiologie

Julia Niehaus
Leitung Herzkatheterlabor/Elektrophysiologie

Stationäre Aufnahme und Belegungsmanagement

Telefon: 089 7097-1154
Fax: 089 7097-1882
E-Mail: kardiologie(at)med.augustinum.de

Weitere wichtige Telefonnummern in der Kardiologie und Intensivmedizin

Herzkatheterambulanz für Selbstzahler
Telefon: 089 7097-1154

Intensivstation
Telefon: 089 7097-1338

Kardiologische Ambulanz
Telefon: 089 7097-1154

Rhythmologische Ambulanz
Telefon: 089 7097-1162

Schrittmacher- und ICD-Ambulanz
Telefon: 089 7097-1180

Einblicke in unsere Fachabteilung

Fragen und Antworten zu koronarer Herzkrankheit, Herzklappenfehlern und anderen strukturellen Herzerkrankungen

Wenn aufgrund von akuten Brustschmerzen, Engegefühl im Brustkorb, Unterkieferschmerzen oder Schmerzen in der Magengrube der Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt besteht, kann dieser in unserer zertifizierten Thoraxschmerz-Notaufnahme (Chest-Pain-Unit, CPU) innerhalb kurzer Zeit abgeklärt werden. In einem unserer drei Herzkatheterlabore, die für akute Herzinfarkte rund um die Uhr zur Verfügung stehen, können wir dann notfallmäßig eine Herzkatheteruntersuchung durchführen.

Falls der Notarzt bzw. die Notärztin bereits daheim oder im Rettungswagen mittels EKG einen schweren Herzinfarkt erkannt hat, können der oder die Betroffene auch direkt ins Herzkatheterlabor gebracht werden, wo das verschlossene Herzkranzgefäß möglichst schnell wieder geöffnet werden muss.

Da ausgedehntes Gerinnselmaterial bei der Entstehung eines Herzinfarktes eine Rolle spielen kann, haben wir die Möglichkeit, dieses abzusaugen. Für Bypässe können wir im Gefäßsystem zirkulierende Gerinnsel, sogenannte Thromben, über einen eingeführten Filter auffangen.

Nach dem akuten Herzinfarkt kümmern wir uns um eine Anschlussheilbehandlung (Rehabilitation).

Wenn Verdacht auf eine neue oder fortschreitende Herzkranzgefäßerkrankung besteht, können wir die Gefäße mittels einer Herzkatheteruntersuchung darstellen, in ausgewählten Fällen auch mittels unseres Herz-Computertomographen (kardiale computertomographische Angiographie, CTA).

Finden wir bei der Herzkatheteruntersuchung Verengungen der Herzkranzgefäße (Koronarstenosen), können wir diese in der Regel sofort mit Koronarstents behandeln. Wenn eine visuelle Beurteilung nicht ausreicht, können wir die Entscheidung auch von intrakoronaren Flussmessungen (FFR, iFR) und verschiedenen Möglichkeiten der Bildgebung (IVUS, OCT) abhängig machen. In seltenen Fällen besprechen wir Befunde zunächst mit der Herzchirurgie im Hause, ob eine koronare Bypassoperation eine alternative Therapieoption darstellt.

Neben den üblichen Verfahren der Ballonerweiterung (PTCA) und Stentversorgung (DES) verfügen wir auch über weitere Techniken. Dazu gehören das Aufbohren stark verkalkter Verengungen (Rotablation), Lithotripsie, spezielle Ballons, die medikamentenbeschichtet (DEB), höchste Drücke aushaltend (bis 40 bar) und mit Minimessern versehen sein können (cutting balloon) sowie spezielle Materialien zur Wiedereröffnung von chronischen Koronarverschlüssen (CTO).

Die Implantation eines Herzkatheders kann häufig nach entsprechender Vorbereitung über die prästationäre Ambulanz erfolgen. Die große Mehrheit der Herzkatheteruntersuchungen erfolgt in der Augustinum Klinik nach modernen Methoden über einen Zugang am Handgelenk (Arteria radialis), sodass in den allermeisten Fällen nach der Untersuchung weder Bettruhe noch Druckverband notwendig sind.

Müssen Verengungen der Herzkranzgefäße behandelt werden, ist mit mindestens einer Übernachtung zu rechnen. Nach Rücksprache mit uns ist zu klären, wie eine eventuell bestehende Medikation zur Blutverdünnung und Einnahme von Antidiabetika für die Implantation pausiert werden müssen.

Wurde eine hochgradige Aortenklappenstenose (Verengung des Ventils zwischen linker Herzmuskelkammer und Hauptschlagader) entdeckt, können wir mit Zusatzuntersuchungen wie kardialer Computertomographie, Ultraschalluntersuchung über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie, TEE) und Herzkatheteruntersuchung den besten Behandlungsweg festlegen.

Unter Berücksichtigung von Alter, Mobilität, Zusatzerkrankungen sowie abhängig von der individuellen Patientenanatomie entscheidet ein interdisziplinäres Herzteam aus den Bereichen Kardiologie, Kardiochirurgie und Kardioanästhesisie, welche Form des Herzklappenersatzes empfehlenswert ist. Die Augustinum Klinik verfügt über langjährige Erfahrung und große Expertise in der minimalinvasiven Behandlung mittels Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI).

Ein operativer Klappenersatz durch eine mechanische oder biologische Prothese unter Eröffnung des Brustkorbs wird im herzchirurgischen Operationssaal des LMU Klinikums in der Augustinum Klinik durchgeführt. Auch die Spezialbehandlung von vor Jahren implantierten, nicht mehr funktionierenden Bioprothesen wird bei uns routinemäßig durchgeführt. Für die Voruntersuchungen wird in der Regel ein stationärer Aufenthalt mit zwei Übernachtungen erforderlich, für die TAVI noch weitere drei bis sechs Nächte nach dem Eingriff.

Bei einer hochgradigen Mitralklappeninsuffizienz (Undichtigkeit des Ventils zwischen linker Herzmuskelkammer und linkem Vorhof bzw. Lungengefäß) kann mit Zusatzuntersuchungen, vor allem einer Ultraschalluntersuchung über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie, TEE), und einer Herzkatheteruntersuchung der beste Behandlungsweg festgelegt werden.

Unter Berücksichtigung von Alter, Mobilität, Zusatzerkrankungen und vor allem abhängig vom Zustand der Klappe selbst entscheidet das interdisziplinäre Herzteam, ob eine minimalinvasive Reparatur mittels Kathetertechnik (MitraClip, PASCAL-System) erfolgen kann. Alternativ dazu kann eine operative Wiederherstellung der Klappe (Rekonstruktion) oder ein Klappenersatz (mechanische oder biologische Prothese) mit Brustkorberöffnung erfolgen.

Für die Voruntersuchungen wird in der Regel ein stationärer Aufenthalt von zwei Nächten erforderlich, nach einer Reparatur mittels Kathetertechnik noch weitere drei Nächte nach dem Eingriff.

Bei hochgradiger Trikuspidalklappeninsuffizienz (Undichtigkeit des Ventils zwischen rechter Herzmuskelkammer und rechtem Vorhof) kann mit Zusatzuntersuchungen wie v. a. Ultraschalluntersuchung über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie, TEE) und Herzkatheteruntersuchung der beste Behandlungsweg festgelegt werden.

Unter Berücksichtigung von Alter, Mobilität, Zusatzerkrankungen und v. a. abhängig vom Zustand der Klappe selbst wird entschieden, ob eine minimalinvasive Reparatur mittels Kathetertechnik (TriClip, PASCAL-System) erfolgen kann oder ob eine operative Wiederherstellung der Klappe (Rekonstruktion) oder ein Klappenersatz (mechanische oder biologische Prothese) mit Brustkorberöffnung im herzchirurgischen Operationssaal erfolgt.

Für die Voruntersuchungen wird in der Regel ein stationärer Aufenthalt mit zwei Übernachtungen erforderlich, nach einer Reparatur mittels Kathetertechnik noch weitere drei Nächte nach dem Eingriff.

Bei hochgradiger Mitralklappenstenose (Verengung des Ventils zwischen linker Herzmuskelkammer und linkem Vorhof bzw. Lungengefäß) wird mit Zusatzuntersuchungen wie vor allem Ultraschalluntersuchung über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie, TEE) und Herzkatheteruntersuchung der beste Behandlungsweg festgelegt. 

Sollte sich die Beschaffenheit der Klappe für eine minimalinvasive Klappenaufweitung eignen, kann diese in unseren Herzkatheterlaboren durchgeführt werden. Ist der Zustand der Herzklappe hingegen ungeeignet, wird entschieden, ob ein Klappenersatz (mechanische oder biologische Prothese) mit Brustkorberöffnung durchgeführt wird.

Für die Voruntersuchungen wird in der Regel ein stationärer Aufenthalt von zwei Nächten erforderlich, nach einer sogenannten Mitralvalvulotomie noch eine weitere Nacht.

Wenn aufgrund von Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsabnahme und/oder einer in der Ultraschalluntersuchung auffälligen Herzklappe eine Entzündung der Herzklappen (infektiöse Endokarditis) vermutet wird, ist eine dringende stationäre Abklärung zur Sicherung der Diagnose und zur gezielten intravenösen Antibiotikabehandlung erforderlich. Das geschieht mittels Ultraschalluntersuchung über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie, TEE) und durch eine Untersuchung des Blutes auf Bakterien.

Bei gesicherter Endokarditis liegt ein lebensbedrohendes Krankheitsbild vor. Dann erfolgt umgehend eine Fallbesprechung mit den Kolleg*innen der Herzchirurgie, da bei vielen Patientinnen und Patienten eine operative Sanierung erforderlich ist.

Die stationäre Versorgung dauert aufgrund der langwierigen Infusionstherapie mit Antibiotika in der Regel mehrere Wochen.

Die hypertrophe obstruktive Cardiomyopathie (HOCM) simuliert eine Aortenklappenstenose (siehe oben), aber die Verengung liegt nicht in der Klappe,  sondern unterhalb davon aufgrund einer angeborenen dicken Muskelwulst im Bereich der Kammerscheidewand. 

Wird diese Erkrankung entdeckt, können wir deren Schweregrad einstufen und mit Zusatzuntersuchungen wie Ausmessung der Verengung unter Belastungsbedingung, Ultraschalluntersuchung über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie, TEE) und Herzkatheteruntersuchung den besten Behandlungsweg festlegen. In der Regel wird bei dieser Erkrankung nicht operiert, sondern im Bereich des Herzmuskelwulsts werden über einen Ballon kleine Mengen 99-prozentigen Alkohols eingebracht, um den Muskelwulst zu verkleinern (TASH).

Nach der Maßnahme wird in der Regel eine fünftägige stationäre Überwachung erforderlich.

Wird ein Loch der Vorhofscheidewand (Atrium-Septum-Defekt, ASD) entdeckt, so können wir mit Zusatzuntersuchungen wie v. a. der Ultraschalluntersuchung über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie, TEE) und der Herzkatheteruntersuchung den besten Behandlungsweg festlegen. Wenn immer möglich ist die Therapie der Wahl der Verschluss des Lochs mit einem Doppelschirmchen mittels Kathetertechnik.

Hierzu ist in der Regel ein stationärer Aufenthalt mit zwei Übernachtungen erforderlich.

Ungeborene benötigen ein Loch in der Herzscheidewand, damit eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Organismus gewährleistet ist. Bei einigen Menschen verklebt dieses Loch nach der Geburt nicht vollständig, es besteht ein Persistierendes Foramen ovale (PFO).

Dieses PFO kann sich öffnen oder nach einem Schlaganfall ohne offensichtlichen anderen Grund (z. B. Vorhofflimmern) gefunden werden. Mittels Kathetertechnik kann es mit einem Doppelschirmchen verschlossen werden.

Hierzu ist in der Regel ein stationärer Aufenthalt mit ein bis zwei Übernachtungen erforderlich.

Außer bei jungen, ansonsten gesunden Patient*innen muss bei Vorhofflimmern eine lebenslange Blutverdünnung erfolgen. Ist dies nicht möglich (z. B. wegen Darmblutungen), können wir stattdessen das linke Vorhofohr als mögliche Ursache einer Gerinnselbildung mittels Kathetertechnik verschließen (Vorhofohr-/LAA-Verschluss, WATCHMAN-Implantation).

Dieses erfordert in der Regel einen stationären Aufenthalt mit zwei Übernachtungen.

Fragen und Antworten zu Krankheitsbildern rund um Herzrhythmusstörungen

Wir können Vorhofflimmern beseitigen, indem wir einen Elektroschock (ECV) in Kurznarkose durchführen. Voraussetzung ist eine durchgehende Blutverdünnung oder eine durch uns unmittelbar zuvor über die Speiseröhre durchgeführte Ultraschalluntersuchung (transösophageale Echokardiographie, TEE) des Vorhofohres auf Gerinnsel. Dieses ist in der Regel über die prästationäre Ambulanz möglich. 

Um erneutes Vorhofflimmern zu verhindern, können wir die Elektrik der Vorhöfe mittels einer Katheterablation verändern, bei der die ursächliche elektrische Abnormität verödet wird (Pulmonalvenenisolation, Kryoballon, Hochfrequenzablation), und/oder stationär unter EKG-Kontrolle eine Medikation gegen Vorhofflimmern beginnen. Dies erfordert in der Regel mindestens eine Übernachtung in der Klinik nach vorhergehender Vorbereitung in der prästationären Ambulanz.

Vor allem bei atypischem Vorhofflattern, häufig nach bereits früher durchgeführter Vorhofflimmerablation, müssen oft aufwendige Untersuchungen des Vorhofes (dreidimensionale Kartographie der Erregung, 3D-Mapping) stattfinden, um die richtigen Stellen zu veröden.

Therapie der Wahl ist hier die Verödung im rechten Vorhof (Katheterablation des rechtsatrialen Isthmus). Prinzipiell ist auch eine Elektroschockbehandlung (ECV) möglich. Voraussetzung ist in der Regel eine sorgfältige Blutverdünnung oder eine durch uns unmittelbar zuvor über die Speiseröhre durchgeführte Ultraschalluntersuchung (transösophageale Echokardiographie, TEE) des linken Vorhofohres auf Gerinnsel.

Das erfordert in der Regel mindestens eine Übernachtung in der Klinik nach vorhergehender Vorbereitung in der prästationären Ambulanz.

Bei plötzlich startendem und endendem regelmäßigem Herzrasen (mit Ursprung in den Vorhöfen), das mittels EKG einer sogenannten Supraventrikulären Tachykardie (SVT) zugeordnet wurde, kann die Ursache (atriale Tachykardie, AT; AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, AVNRT; AV-Reentry-Tachykardie, AVRT – in der Regel beim Wolff-Parkinson-White-Syndrom) in aller Regel mit einer elektrophysiologischen Untersuchung (EPU, innere EKG-Ableitungen über Herzkatheter) geklärt und in gleicher Sitzung die ursächliche elektrische Abnormität verödet (Katheterablation) werden.

Das erfordert in der Regel mindestens eine Übernachtung in der Klinik nach vorhergehender Vorbereitung in der prästationären Ambulanz. Diese Untersuchung kann nur stattfinden, wenn mindestens drei Tage zuvor keine den Herzrhythmus beeinflussenden Medikamente mehr eingenommen wurden, insbesondere keine Betablocker.

Wenn Herzstolpern durch ventrikuläre Extrasystolen sehr häufig auftritt und/oder sich die Herzmuskelfunktion durch häufige in der Herzkammer gebildete Extraschläge zu verschlechtern droht, kann der Ursprungsort der vorzeitigen Erregung verödet werden (Katheterablation). Wenn notwendig auch als Ablation der Herzoberfläche (epikardiale Ablation).

Dies erfordert in der Regel mindestens eine Übernachtung in der Klinik nach vorhergehender Vorbereitung in der prästationären Ambulanz.

Herzrasen mit Ursprung in der Herzkammer (ventrikuläre Tachykardien, VT) kann je nach Art der VT auf verschiedenste Weise verödet (Katheterablation) werden. Häufig müssen wir eine dreidimensionale Kartographie der Erregungsleitung (3D-Mapping) anlegen, manchmal auch von der Herzoberfläche aus veröden (epikardiale Ablation).

Bei herzgesunden Patient*innen erfordert dies in der Regel mindestens eine Übernachtung in der Klinik nach vorhergehender Vorbereitung in der prästationären Ambulanz.

Bei den bedeutsam am Herzmuskel erkrankten Patient*innen (häufig ist auch ein implantierbarer Defibrillator erforderlich oder bereits vorhanden) ist mit einem mehrtägigen stationären Aufenthalt zu rechnen.

In der Augustinum Klinik werden alle Arten von Herzschrittmachern implantiert. Einkammerschrittmacher, die meist bei Vorhofflimmern eingesetzt werden, oder Zweikammerschrittmacher mit je einer Elektrode in Vorhof und Herzkammer können nicht selten nach vorausgehender Vorbereitung auch auf der prästationären Ambulanz implantiert werden. Aufwendigere Schrittmacher erfordern in der Regel einen stationären Aufenthalt mit zwei Übernachtungen. Dies ist beispielweise der Fall bei:

  • Leadless Pacer: kleiner mittels Kathetertechnik direkt in den Herzmuskel implantierter Mini-Schrittmacher (Micra-Schrittmacher)
  • Dreikammerschrittmacher: zur kardialen Resynchronisationsbehandlung (CRT; s. u. Herzinsuffizienz) mit einer zusätzlichen Elektrode auf der Herzmuskeloberfläche (linksventrikuläre Elektrode, CS-Elektrode)
  • Schrittmacher mit einer His-Bündel-Elektrode/Elektrode des linken Leitungsschenkels: His-Bundle Pacing oder Left Bundle Branch Area Pacing

Bei allen Schrittmachern ist nach Rücksprache mit uns zu klären, ob eine potenziell bestehende Medikation zur Blutverdünnung für die Implantation pausiert werden muss.

Wir setzen alle Arten von implantierbaren Cardioverter-Defibrillatoren (ICDs) ein. Ein Einkammer-ICD (wird zumeist ohne vorausgehendes Ereignis bei Gefährdung für einen plötzlichen Herztod benötigt) oder ein Zweikammer-ICD (Elektrode in Vorhof und Herzkammer) erfordert in der Regel mindestens eine Übernachtung in der Klinik nach vorhergehender Vorbereitung in der prästationären Ambulanz.

Aufwendigere Implantationen wie die eines Dreikammer-ICDs (CRT-D) mit der Möglichkeit einer kardialen Resynchronisationsbehandlung (CRT, s. u.: Herzinsuffizienz) mit einer zusätzlichen Elektrode auf der Herzmuskeloberfläche (linksventrikuläre Elektrode, CS-Elektrode) oder einem unter der Haut befindlichen (subkutanen) ICD ohne intravenöse Elektrode erfordern in der Regel einen stationären Aufenthalt mit mindestens zwei Übernachtungen.

Bei allen ICDs ist nach Rücksprache mit uns zu klären, ob eine potenziell bestehende Medikation zur Blutverdünnung für die Implantation pausiert werden kann.

In der kardiologischen Abteilung der Augustinum Klinik werden alle Arten von Schrittmacher-/ICD-Aggregaten ausgetauscht. Außerdem nehmen wir Revisionen der Elektroden vor. Bei Ein- und Zweikammergeräten kann dies oft auch über die prästationäre Ambulanz nach vorausgehender Vorbereitung erfolgen.

Bei Implantation von CRT-Dreikammergeräten für die kardiale Resynchronisationsbehandlung und allen Defibrillatoren ist in der Regel ein stationärer Aufenthalt mit mindestens einer Übernachtung nach vorhergehender Vorbereitung in der prästationären Ambulanz erforderlich.

Müssen komplette Systeme (Aggregat und Elektroden) z. B. bei Infektionen explantiert (entfernt) werden, werden in der Regel stationäre Aufenthalte mit mehreren Übernachtungen erforderlich.

Bei allen Eingriffen ist nach Rücksprache mit der Klinik zu klären, ob eine potenziell bestehende Medikation für eine Blutverdünnung pausiert werden kann.

Zur Therapie der Herzmuskelschwäche implantieren wir in ausgewählten Fällen bei speziellen Patient*innen ein Cardiac-Contractility-Modulation(CCM)-System (OPTIMIZER-System), das ähnlich wie ein Schrittmacher arbeitet.

Das erfordert in der Regel einen stationären Aufenthalt mit zwei Übernachtungen. Nach Rücksprache mit uns ist zu klären, ob eine potenziell bestehende Medikation zur Blutverdünnung für die Implantation pausiert werden kann.

Vor allem bei Patient*innen, die wiederholte, nicht geklärte Ohnmachtsanfälle (Synkopen) erlitten haben, insbesondere mit Verletzungen, können wir einen kleines Gerät unter die Haut setzen (Eventrecorder). Der Recorder erfasst EKG-Ereignisse, die für die Synkopen verantwortlich sein können. Diese Art der Diagnostik eröglicht eine zielgerichtete Behandlung.

Für die Implantation ist in der Regel eine Bewilligung der Krankenkasse notwendig. Diese fordert in der Regel eine aufwendige Abklärung einschließlich der von uns zu erbringenden Diagnostik wie die sogenannte Kipptischuntersuchung und/oder eine elektrophysiologische Untersuchung, bei der das elektrische System über innere EKG-Ableitungen mittels Kathetertechnik untersucht wird.

Fragen und Antworten zu Herzmuskelerkrankungen und ausgeprägter Herzinsuffizienz

Wenn wegen einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) schon bei kleinsten Anstrengungen Luftnot auftritt und/oder erhebliche Wassersammlungen (Ödeme) in den Beinen bestehen, können wir diese Situation schnell wieder erträglicher machen, indem wir durch intravenös verabreichte, stark wassertreibende Medikamente dem Körper Flüssigkeit entziehen.

In seltenen Fällen wird zur Überbrückung von Phasen mit sehr niedrigem Blutdruck eine intravenöse Behandlung mit herzunterstützenden Medikamenten auf unserer Intensivstation benötigt, in sehr schweren Fällen eine Herzkatheterpumpe (Impella-Pumpe). 

Parallel zur symptomatischen medikamentösen Behandlung einer systolischen Herzmuskelschwäche/Herzinsuffizienz namens HFrEF suchen wir nach Ursachen, welche die Einschränkung der Herzmuskelpumpleistung verursachen oder verschlechtern.

Der Zustand der Blutversorgung des Herzens und der Zustand der Herzklappen muss geprüft werden. Ebenso, ob schnelle, über längere Zeit bestehende Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern mit Pulsraten von z. B. 140/min) ursächlich verantwortlich sein können (Tachykardiomyopathie).

Bei einer schlagartig auftretenden Herzmuskelschwäche gehört zur Diagnostik häufig auch eine Herzmuskelbiopsie, um nach einer Virusentzündung des Herzmuskels (Myokarditis) zu suchen.

Zur Verschlechterung des Krankheitsbildes können zusätzlich auftretende Leitungsstörungen (insbesondere ein sogenannter Linksschenkelblock, LSB) beitragen, die das schwache Herz während der Pumpbewegung schaukeln lassen.

Werden solche Ursachen der Herzinsuffizienz entdeckt, bestehen in der Augustinum Klinik vielfältige Behandlungsmöglichkeiten (z. B. Implantation von Koronarstents, Mitralklappenclipping, Vorhofflimmerablation, kardiale Resynchronisationstherapie, CRT-P oder CRT-D).

Ebenso wie die schwere Einschränkung der Pumpleistung des Herzmuskels ist eine Behinderung der Füllung der Herzkammer oft ursächlich für eine diastolische Herzmuskelschwäche/Herzinsuffizienz, z. B. die sogenannte HFpEF.

Bei der Abklärung wird mittels Ultraschall, kardialem CT,  gegebenenfalls Magnetresonanztomographie (MRT) und Herzmuskelbiopsie nach Einlagerungen im Herzmuskelgewebe (z. B. bei Amyloidose) oder nach Herzbeutelerkrankungen (z. B. Ergüsse bei Perkarditis oder Panzerherz, Pericarditis constrictiva) gesucht, die ursächlich behandelbar sind. Dies geschieht durch Medikamente oder eine sogenannte Perikarddrainage bzw. eine operative Entfernung des Perikardpanzers durch die Herzchirurgie im Haus.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen der Augustinum Klinik

Sehr häufig weisen Patient*innen mit schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) große Wasseransammlungen zwischen Rippenfell und Lungenfell auf, einen sogenannten Pleuraerguss. In Zusammenarbeit mit unserer Pneumologie können wir die Flüssigkeit ablassen und falls erforderlich auch eine Drainage anlegen. 

Eine schwere Herzmuskelschwäche des rechten Herzens (Rechtsherzinsuffizienz) ist manchmal auch dadurch bedingt, dass der Herzmuskel gegen einen hohen Widerstand der Lungengefäße pumpen muss (Cor pulmonale). In Zusammenarbeit mit unserer Pneumologie können wir die Funktion der Lunge optimieren und ggf. den Lungenwiderstand verringern.

Manchmal weisen Patient*innen mit schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) große Wasseransammlungen im Bauchraum auf, einen sogenannten Aszites. In Zusammenarbeit mit unserer Gastroenterologie können wir die Flüssigkeit ablassen.

Oft leiden Patient*innen mit schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) unter einer deutlich eingeschränkten Nierenfunktion (Niereninsuffizienz). Dieses sogenannte kardio-renale Syndrom erschwert die Entwässerung.

In Zusammenarbeit mit unserer Dialysabteilung/Intensivstation können wir den Wasserentzug trotzdem ermöglichen und der Niereninsuffizienz medikamentös entgegenwirken.

Wenn die konservativen Behandlungsmöglichkeiten bei schwerster Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) ausgeschöpft sind, kann die Herzchirurgie des LMU Klinikums in unserem Haus eventuell durch den Einbau eines Herzunterstützungssystems (LVAD, BIVAD) oder mit der Durchführung einer Herztransplantation helfen.

Weiterführende Informationen zu Krankheitssymptomen

Wenn Sie mehr über Krankheitssymptome im Bereich der Kardiologie wissen möchten, finden Sie weitere fundierte Informationen der Bundesärztekammer sowie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung auf der Seite

patienten-information.de

Eine Mitarbeiterin der Augustinum Klinik kontrolliert vor mehreren Bildschirmen sitzend eine Computertomographie

Computertomographie

Die hochmoderne Computertomographie (CT) in der Augustinum Klinik steht Privatpatient*innen oder Selbstzahler*innen auch zur ambulanten Diagnostik in der Fachabteilung Kardiologie und Intensivmedizin zur Verfügung. Die telefonische Anmeldung erfolgt über das Sekretariat.

Mehr zur CT in der Augustinum Klinik
Porträtaufnahme einer Patientin der Augustinum Klinik

Ich bin erstaunt, wie schnell und unkompliziert die Herzkatheterbehandlung über das Handgelenk erfolgte und wie rasch ich wieder belastbar war.

Eine Patientin über ihre Behandlung in der Augustinum Klinik

Zertifizierungen und Partnerschaften

FOCUS: Top nationale Fachklinik 2024 für Kardiologie

Laut FOCUS zählt die Augustinum Klinik zu den Top-Kliniken für Kardiologie in Deutschland.

Chest Pain Unit: DGK-zertifiziert

Zertifizierung der kardiologischen Notaufnahme/Chest Pain Unit (CPU) durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)

Stätte der Zusatzqualifikation: Kardiale Computertomographie

Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Ausbildungsstätte für die Zusatzqualifikation „Kardiale Computertomographie“

FOCUS: Top nationale Fachklinik für Rhythmologie

Die Kardiologie der Augustinum Klinik zählt laut FOCUS zu den Top-Kliniken für Rhythmologie in Deutschland.

Mitralklappen-Zentrum: DGK-zertifiziert

Zertifizierung zum Mitralklappen-Zentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)

Stätte der Zusatzqualifikation: Spezielle Rhythmologie

Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Ausbildungsstätte für die Zusatzqualifikation „Spezielle Rhythmologie“

Logo des LMU Klinikum

 

Kooperation mit der Herzchirurgie und Herzanästhesie des LMU Klinikums

Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwigs-Maximilians-Universität München

Stätte der Zusatzqualifikation: Interventionelle Kardiologie

Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Ausbildungsstätte für die Zusatzqualifikation „Interventionelle Kardiologie“

Rheumatologie: Medizinisches Versorgungszentrum für Rheumatologie Dr. M. Welcker

 

Zusammenarbeit mit dem medizinischen Versorgungszentrum für Rheumatologie Dr. Welcker in Planegg im Bereich der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung