Béla Bartók: Heimat und Fremde – Spannungsfeld und kreativer Stimulus

Heidelberg

Vortrag mit Bildern und Hörbeispielen von Dr. Elke Lang-Becker

Der Ungar Béla Bartók (1881 - 1945) zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er war überdies Pianist, Hochschullehrer und Ethnologe, der sich intensiv der wissenschaftlichen Erforschung der Volksmusik seines Landes und weiterer östlicher Länder widmete. Die Erkenntnisse aus diesen Forschungen schlugen sich in seinen Kompositionen nieder. Zum selben Zeitpunkt der Musikgeschichte, als sich die Dur-Moll-Tonalität der europäischen Musik auflöste und Arnold Schönberg den Weg über die freie Atonalität zur „Zwölfton-Technik“ ging, verband Bartók die hochkomplexen abendländischen Traditionen der Kunstmusik mit der archaischen Bauernmusik in einer gedanklichen Synthese, schuf Neues „aus dem Geist der Folklore“.

Als entschiedener Gegner des auch in Ungarn um sich greifenden Faschismus verließ Béla Bartók 1940, nach langer Überlegung, seine geliebte Heimat und emigrierte in die USA.

In ihrem Vortrag berichtet die Musikwissenschaftlerin Dr. Elke Lang-Becker, wie es Béla Bartók in der Fremde und aus der Grenzsituation von Existenzangst, schwerer Krankheit, finanzieller Unsicherheit und Einbrüchen der kompositorischen Schaffenskraft gelang, in seinen Spätwerken künstlerisch und existentiell wieder eine Heimat zu finden.

Bildverweise: www.wikimedia.org


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Ort

Augustinum Heidelberg, Jaspersstraße 2, 69126 Heidelberg

Uhrzeit
16:00 Uhr
Eintritt
frei
Veranstaltungsreihe
LEBENSZEICHEN