Überlingen
Emma Kann war Dichterin und Denkerin, eine Lehrerin und Überlebende. Sie war eine Zeugin der dunkelsten und der hellsten Momente des 20. Jahrhunderts. Und Sie war eine
Suchende, die nie aufhörte, sich selbst und die Welt zu hinterfragen. Sie war eine Schreibende, die viele Menschen mit ihren Worten berührt und bereichert hat.
Emma Kann, geboren 1914 in Frankfurt am Main, wanderte 1933 aus. Sie hatte mehrjährige Aufenthalte in England, Belgien,Frankreich und Kuba und war ab 1945 in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie beschäftigte sich intensiv mit amerikanischer und englischer Dichtung und war Mitglied der Poetry Society of America.
Im Jahr 1981 kehrte sie nach Deutschland zurück und schrieb wieder Gedichte in deutscher
Sprache. Sie publizierte vier Gedichtbände im Hartung-Gorre Verlag, Konstanz: „Zeitwechsel“, „Im Anblick des Anderen“, „Im weiten Raum“ und „Strom und Gegenstrom“.
Im Jahr 2022 erschien ihr Autobiographisches Mosaik: „Betrachtungen und Erlebnisse“, Carola Hilmes (Hg.) bei Hentrich und Hentrich Verlag, Leipzig.
Ruth Frenk ist im Jahr 1946 in den Niederlanden geboren als Kind von Überlebenden des KZ Bergen-Belsen. Nach einem Studium an den Universitäten Amsterdam und Genf schloss sie
in New York ihr Gesangstudium an der Manhattan School of Music erfolgreich ab. Seit 1974 lebt sie in Konstanz. Sie spezialisierte sich auf Lieder des jüdischen Volkes und die Vokalmusik aus Theresienstadt. Seit 1992 ist Ruth Frenk die Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bodensee- Region sowie Vorstandsmitglied der Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Konstanz e.V. Im Jahr 2022 publizierte sie ihre Memoiren „Bei uns war alles ganz normal“. Im Dezember 2023 erhielt sie für ihr ehrenamtliches
Engagement in Kultur und Politik das Bundesverdienstkreuz.
Theatersaal