Bad Neuenahr
Beethovens Schüler Carl Czerny gab dem Trio D-Dur Op.70.1. den Beinamen „Geistertrio“. Er fühlte sich an Shakespeares Hamlet erinnert: »Der Charakter dieses sehr langsam vorzutragenden Largo ist geisterhaft schauerlich, gleich einer Erscheinung aus der Unterwelt« Die Ecksätze dieses berühmten Trios sprechen eine andere Sprache: Der Erste eröffnet stürmisch und überrascht mit lyrischen Themen. Das Finale rundet das Trio ab, “wie der Sturmwind die Wolken verjagt” (E.T.A.Hoffmann).
Schubert begann im Jahr 1827 mit der Komposition zweier Trios (Op.99 und Op.100), die er für seine engsten musikalischen Freude schrieb. Sein Premier Grand Trio B-Dur Op.99 hat Ausmaße, die selbst die von Beethoven erweiterten Grenzen der Gattung sprengten. Der Zug zum Symphonischen ist hier unüberhörbar. Schuberts Fähigkeit, kantable Linien zu kreieren, hat weiterhin zur Berühmtheit des Trios beigetragen.
Foto: Ulrike Maria Schlegel
Augustinum Bad Neuenahr
Am Schwanenteich 1
53474 Bad Neuenahr