Prof. Takaya Urakawa – Violine

Biographie

Takaya Urakawa ist einer der führenden Geiger Japans. 1940 in Tokio geboren, erhielt er seine erste Ausbildung in Japan und kam als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes 1959 zum weiteren Studium nach Deutschland, zunächst nach Berlin (bei M. Schwalbé) und dann nach München (bei W. Stross).

Nach der künstlerischen Staatsprüfung 1964 wurde er 1. Konzertmeister beim Pfalzorchester Ludwigshafen. 1965 wurde er von Joseph Keilberth als 1. Konzertmeister der Bamberger Symphoniker verpflichtet. 1969 gab er seine Orchestertätigkeit auf, um sich ausschließlich solistischer Tätigkeit zu widmen. Er konzertierte und konzertiert in Europa, Japan, China und Australien. In den USA konzertierte er mit Orchestern in New York, Washington D.C. und anderen Städten und auch beim Arkady Music Festival in Maine. In die Zeit seiner solistischen Tätigkeit fällt auch die Begegnung mit dem berühmten Klavierpartner von Fritz Kreisler, Franz Rupp, mit dem er in Deutschland, Japan und den USA konzertierte und auch sämtliche Sonaten von Beethoven und Brahms sowie Stücke von Fritz Kreisler aufnahm. Nach einem Konzert in der Library of Congress 1982 schrieb die Washington Post: „Kreisler ist wiederauferstanden.“

1981 kehrte Takaya Urakawa nach Japan zurück, um dem Ruf auf eine Professur an der Tokyo National University of Fine Arts und Music zu folgen. 1986 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland für seine Verdienste um die deutsche Musik verliehen. 1988 begründete Professor Urakawa das Summer Camp in Hakayama Kogen in Hokkaido und 1990 den jährlichen internationalen Junior-Cello-Wettbewerb in Sapporo.

In Europa gehörte er zur Jury beim Kammermusik-Wettbewerb, der vom Trio di Trieste veranstaltet wird. Seine Interpretation der Solowerke von J.S. Bach ist international berühmt. Seine große Erfahrung in Orchester- und Kammermusik und Solist machte ihn zu einem national und international gesuchten Lehrer (der Gewinner des ersten Preises beim ARD-Wettbewerb 2005 war sein Schüler).

Es gibt wenige Geiger, deren Kunst durch so zahlreiche Aufnahmen dokumentiert ist. Besonders hervorzuheben sind neben den erwähnten Beethoven- und Brahmssonaten mit Franz Rupp die der Solosonaten und -partiten, der Sonaten für Violine und Cembalo und aller Violinkonzerte von Bach (einschließlich der mit Hermann Dechant rekonstruierten BWV 1052a, 1055a und 1060a), der Violinkonzerte von Haydn, Mendelssohn und Tschaikowsky, der Sonaten von Schubert und Schumann. Außerdem liegen zahlreiche Einzelaufnahmen mit Werken von Vivaldi, R. Strauss, Pfitzner, Dvorak, Smetana, Bartok, Enesco, Honegger u.a. vor. Seit 2018 ist er der 1. Vorsitzende der Takaya-Urakawa-Stiftung für begabte junge Musiker.