Felix Brenner, Andreas Maus und KarHang Mui sind die Preisträger des euward8

Augustinum Gruppe

Die Jury bestimmte am Samstag die Gewinner des Kunstpreises – Ausstellung ab April 2021

Die Preisträger des euward8 sind in alphabetischer Reihe Felix Brenner (Altnau, Schweiz), Andreas Maus (Köln, Deutschland) und KarHang Mui (Goes, Niederlande). Die Jury bestimmte am Wochenende (Samstag, 26. September) die drei Künstler, die 2021 mit dem von der Augustinum Stiftung vergebenen euward, dem Europäischen Kunstpreis für Malerei und Grafik im Kontext geistiger Behinderung, ausgezeichnet werden.

Der euward, der seit dem Jahr 2000 und nächstes Jahr bereits zum 8. Mal verliehen wird, ist international die wichtigste Auszeichnung für Kunst im Kontext geistiger Behinderung. Sein Ziel ist es, unbekannte Künstler zu fördern und ihr Schaffen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er ist mit Geldpreisen und der Publikation eines Kataloges im Gesamtwert von 19.000 Euro dotiert. 341 Künstlerinnen und Künstler aus 22 europäischen Ländern haben sich in diesem Jahr für den euward beworben; das euward-Kuratorium hat daraus 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus neun Ländern für den Preis nominiert. Die Jury schließlich hat aus dieser Shortlist die drei Preisträger bestimmt.  

Die Werke der Preisträger und der übrigen nominierten Künstlerinnen und Künstler werden vom 30. April bis zum 27. Juni 2021 im Haus der Kunst in München in der euward-Ausstellung präsentiert. Die Preise werden zum Auftakt am 29. April im Haus der Kunst verliehen.

Die Preisträger in alphabetischer Reihenfolge (die Platzierung wird erst bei der Preisverleihung im April 2021 bekanntgegeben):

- Felix Brenner (* 1955) gehört zur alternativen Kunstszene in der Schweiz. Brenner besuchte Grafikkurse an der Schule für Gestaltung in Basel. Über die Jahre verwirklichte er zahlreiche Ausstellungen seiner Lithografien, mehrfarbige Radierungen, Zeichnungen, Druckgrafiken und Videoarbeiten. Seit 2001 lebt er in Altnau im Thurgau und treibt seine Forschungen der Ethnobotanik voran. Die Verbindung von Kunst und Natur spiegelt sich in seinen Druckarbeiten, Zeichnungen und in seinen Radiosendungen wider.  

- Andreas Maus (* 1964) lebt in Pulheim und arbeitet im Kunsthaus KAT18 in Köln. Es geht in Andreas Maus‘ Zeichnungen stets ums Ganze. Der wachsame Zeitgenosse registriert sehr genau, was in der Gesellschaft aktuell passiert, genau wie die Auffälligkeiten in der Kultur, und gibt dies in Zeichnungen wieder. Seine Existenz begreift er nicht allein als das Ereignis einer individuellen Freiheit, sondern bezieht sie untrennbar auf die Ereignisse in der Gesellschaft. Und dabei vor allem auf solche, die mit Kampf, Gewalt und Bedrohung, Macht und Ohnmacht zu tun haben.

- KarHang Mui (*1989) arbeitet seit 2009 im Galerie Atelier de Kaai in der niederländischen Stadt Goes. Seine intensiv kolorierten Buntstiftzeichnungen zeigen Landschaften einer Fantasiewelt, die detailreich ausgestattet ist, aber die tatsächlichen Dimensionen zueinander nicht berücksichtigt. Abstrakte Muster vermischen sich mit figurativen Elementen und ersetzen sie allmählich, und auch Erinnerungen an Hongkong, wo ein Teil seiner Familie lebt, sind zu erkennen. Die Muster beginnen, ein Eigenleben zu führen, und erzeugen beim Betrachter neue Assoziationen.

„Der euward macht außergewöhnliche Kunst sichtbar, die am Rand entsteht. Vor allem aber ist es Kunst, die ganz aus der Seele kommt“, betonte Kurator Klaus Mecherlein bei der Bekanntgabe der Preisträger am 26. September im Haus der Kunst in München.  Der international besetzten Jury gehörten der Galerist Christian Berst (Paris / Frankreich); die künstlerische Direktorin des CENTRALE for contemporary art, Dr. Carine Fol (Brüssel / Belgien); Ausstellungskuratorin Dr. Graciela García Muñoz (Madrid / Spanien); die Direktorin des Museums schweizerische Naive Kunst und Art Brut, Dr. Monika Jagfeld (St. Gallen / Schweiz); der Leiter der Sammlung Prinzhorn, PD Dr. Thomas Röske (Heidelberg); die ehemalige stv. Direktorin der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, Prof. Dr. Carla Schulz-Hoffmann (München); und der frühere Hauptkurator am Haus der Kunst, Dr. Ulrich Wilmes (Tutzing), an. 

Mehr Informationen unter www.euward.de

Foto: Werk (ohne Titel) von KarHang Mui, einem der Preisträger des euward8. Foto: Augustinum / Barabara Donaubauer