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Auf dem Campus in München-Neufriedenheim entsteht gerade ein neues Gebäude für Bewohnerinnen und Bewohner (mehr dazu hier). Bei der Planung des Gebäudeensembles wurde auch darauf geachtet, dass die Tierwelt eine Heimat findet: “Das Augustinum hat sich viel getan, um für Vögel, Fledermäuse und Insekten Lebensräume zu schaffen”, sagt Landschaftsarchitektin Stefanie Vilsmaier, die die Grünflächen plante. So mussten zwar auf dem Grundstück im Zuge der Bauarbeiten einige Bäume gefällt werden. Nach Ende der Bauarbeiten werden im Gegenzug neue Bäume gepflanzt. Und nicht nur das: “An einem Stammabschnitt haben wir Höhlen gefunden, die als Überwinterungsquartier für Fledermäuse geeignet sind. Diesen Abschnitt haben wir vorsichtig in den Ostteil des Campus umgesetzt”, erzählt Landschaftsarchitektin Andrea Frank, die ebenfalls an der Gestaltung beteiligt war. So können Fledermäuse in einer natürlichen Umgebung den niedrigen Temperaturen trotzen. “Es ist toll, dass sich das Augustinum so viele Gedanken gemacht hat.”
Schon heute hängen auf dem Gelände der Seniorenresidenz verteilt neun Vogelnistkästen - drei für kleinere Singvögel wie die Blaumeise und drei für größere Vögel wie Kleiber oder Haussperling - und sechs Fledermauskästen. “Drei von ihnen sind besonders isoliert und auch in ihnen können die Fledermäuse überwintern”, so Landschaftsarchitektin Andrea Frank. Angesichts des durchaus regen Vogelkonzerts auf dem Gelände werden auf jeden Fall die Vogelnistkästen angenommen. Und wie sieht es mit den fliegenden Säugetieren aus? “Fledermäuse brauchen immer ein wenig mehr Zeit, bis sie Nistkästen annehmen. Wir wissen nicht, ob das schon passiert ist”, sagt Frank. “Aber die Bedingungen auf dem Gelände der Seniorenresidenz und in der Umgebung sind durchaus für sie geeignet.” Inzwischen hätten sich nämlich die kleinen Flieger an die Städte angepasst und fingen Insekten in der Nähe von Straßenlaternen ein.
Weitere Planungen auf dem Gelände sind im Gange: Gerade wird geprüft, wie an der Fassade des neuen Turms Nisthilfen für Mauersegler und Fledermäuse angebracht werden können. Zudem soll der Verbindungsgang zwischen Turm und Restaurant mit speziellem Vogelschutzglas ausgestattet werden. “Dadurch wird verhindert, dass Vögel gegen die Scheiben fliegen. Das ist gerade bei Glasfronten sehr häufig”, berichtet Landschaftsarchitektin Stefanie Vilsmaier. Und auch bei der Pflanzenauswahl achtet das Augustinum darauf, dass auch die Tierwelt einen Nutzen davonträgt. Auf dem Flachdach wird eine Bienenweide angepflanzt, um den Insekten genügend Nahrung zu bieten. So entsteht langsam eine kleine Oase für Tiere in der Großstadt.