Augustinum Gruppe
In einer inklusiven Produktionsküche mit angeschlossenem Catering-Service finden Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz – sozialversicherungspflichtig, sinnvoll und mit Perspektive.
Vom Herzenswunsch zur Realität
Die Idee einer Inklusionsfirma schwirrte schon länger durch die Köpfe im Augustinum. Doch bisher fehlte der passende Ort. Kleine Cafébetriebe oder Läden in den Seniorenresidenzen waren schlicht zu überschaubar, um genug Mitarbeitende im Inklusionsbereich beschäftigen zu können. Die Lösung kam 2023, als die Stiftung Pfennigparade in München ihre Produktionsküche in der Barlachstraße zur Übergabe anbot – samt Catering-Betrieb und Versorgung externer Stellen.
„Das war unser Glücksfall“, erzählt Christoph Specht, einer der drei Geschäftsführer der AIG. Gemeinsam mit Dr. Matthias Heidler und Dr. Christian Kranjčić hat er die Gründung der neuen Inklusionsfirma auf den Weg gebracht. Anfang 2023 wurde so das „Casino by Augustinum“ zunächst in die für die Gastronomie zuständige Augustinum Service Gesellschaft mbH übernommen, mit dem Ziel, sie als Inklusionsbetrieb in einer eigenständigen gGmbH zu führen. Möglich wurde dieser Schritt dann auch dank der Unterstützung durch die Aktion Mensch und das Inklusionsamt der Region Oberbayern, die die Gründung der AIG förderten.
Ein Betrieb mit Seele – und mit Zukunft
Heute kocht das Team der AIG nicht nur für die Einrichtungen der Pfennigparade, sondern auch für Schulen und pädagogische Einrichtungen des Augustinum. „Ein echter Gewinn für alle Beteiligten“, sagt Dr. Christian Kranjčić, der die Pädagogischen Einrichtungen des Augustinum leitet. Denn die neue Küche bedeutet: Menschen mit Behinderung, die zuvor vielleicht in einer Werkstatt gearbeitet haben, können nun Teil eines regulären Betriebs werden – mit echter Verantwortung und Entwicklungsmöglichkeiten.
Der Hunger nach mehr ist da
Die Nachfrage gibt dem Projekt recht. Schon jetzt erreichen die AIG zahlreiche Anfragen aus dem Großraum München. Kein Wunder – Catering mit Haltung und Herz kommt an. „Wir wollen weiter wachsen“, so Specht. Ziel ist es, mehr Menschen mit Schwerbehinderung oder Gleichstellung einzustellen und den Betrieb schrittweise auszubauen.
Langfristig plant das Augustinum, unter dem Dach der AIG weitere inklusive Betriebe zu gründen. Doch zuerst bekommt die Küche ein Gesicht – oder wie Specht es schön formuliert: „Wir wollen dem Kind eine Seele geben.“
Foto: Christoph Specht (Geschäftsführer der Augustinum Gastronomie) und Josef Grimm (Geschäftsführer der Werkstätten für körperbehinderte Menschen bei der Stiftung Pfennigparade) bei der feierlichen Eröffnung des Kantinenbetriebs im Februar 2023.