Christliches Menschenbild

Die ganzheitliche Wertschätzung der Person, deren Achtung in ihrer individuellen Einmaligkeit und ihrem Umfeld sowie die Wahrnehmung der Person als bildbares, welt- und gottoffenes Geschöpf: Das sind die auf unserem christlichen Menschenbild aufbauenden Leitlinien des Bildungs- und Betreuungsauftrages der Pädagogischen Einrichtungen des Augustinum.

 

Unsere pädagogische Arbeit will Kinder, Jugendliche und Erwachsene bestmöglich für ein selbstbestimmtes Leben befähigen. Wir stärken Selbstvertrauen und fördern kognitive, soziale, ästhetische und geistliche Fähigkeiten. Den uns anvertrauten Menschen bieten wir möglichst viele auf ihre individuellen Fähigkeiten und Stärken abgestimmte Möglichkeiten und behalten in einem offenen Entwicklungsspektrum die Entfaltung der ganzen Person – und der Persönlichkeit – im Auge.

Gute Pädagogik und konstruktives Miteinander richten sich vor allem am Gegenüber aus; sie sind mehr als ein rein an der Sache orientiertes Management. Der griechische Buchstabe Phi in unserem Logo steht für „Philadelphia“, für Geschwisterlichkeit, die sich für den Einzelnen interessiert, aber aus uns und den Menschen, die in unseren Einrichtungen leben, lernen und arbeiten auch eine Gemeinschaft macht.

So wollen wir arbeiten

Klar informieren und die Situation ansprechen

Klare, kurze Informationen helfen, Missverständnisse zu vermeiden und fördern die Kommunikation. Klarheit über Rahmenbedingungen (begründet) und Spielraum vermitteln.

Sich nicht vom Vorwissen bestimmen lassen.

Lebensgeschichte und Lebensgewohnheiten, Berichte, Stellungnahmen und Gutachten können nützlich sein. Eigene Beobachtungen und Erfahrungen mit dem Betreuten sind bei Weitem wichtiger und hilfreicher.

Bindung auf Augenhöhe.

Beziehungsqualität bedeutet für uns eine „Bindung auf Augenhöhe“. Das gilt auch für unsere Einstellung als Führungskräfte.

Den eigenen Anteil erkennen.

Reflektiere dein Handeln, um deinen eigenen Anteil zu erkennen, der zur Entstehung einer bestimmten Situation beigetragen hat. Reflektiere deine Gefühle, Empfindungen und Reaktionen.

Eigene Erfahrungen ermöglichen.

Ermögliche den Kindern/Jugendlichen/ Erwachsenen, genügend eigene Erfahrungen zu machen, für sich selbst zu entscheiden und zu handeln. Negative Erfahrungen müssen aufgefangen werden.

Wir lassen Dich nicht im Stich!

Herausforderndes Verhalten ist immer ein Ausdruck von Not. Wir lassen Dich nicht im Stich!

Nicht was fehlt ist entscheidend, sondern was da ist.

 

Nicht was fehlt ist entscheidend, sondern was an Stärken und Fähigkeiten da ist. Kleine Schritte gehen und kleine Fortschritte wertschätzend beachten.

Eigenständigkeit unterstützen!

Unterstütze und respektiere die Eigenständigkeit. Akzeptiere die eigenen Entscheidungen des Betreuten. Ermutige auszuprobieren. Ermutige zu widersprechen und „nein“ zu sagen, ohne Angst, die Zuwendung zu verlieren.

Beziehungsgestaltung aus Sicht der Klient*innen.

Beziehungsgestaltung erfolgt immer aus Sicht der Klienten*innen und nicht aus der eigenen Sicht.

Vgl. Pörtner, Marlis (2015), Ernstnehmen - Zutrauen - Verstehen: Personzentrierte Haltung im Umgang mit geistig behinderten und pflegebedürftigen Menschen, 11.Auflage, Stuttgart

Unsere Leitsätze

  • Klare, kurze Informationen helfen, Missverständnisse zu vermeiden und fördern die Kommunikation. Dadurch werden die Rahmenbedingungen und der daraus resultierende Spielraum vermittelt.
  • Die Reflexion des eigenen Handelns ist uns auf beiden Seiten wichtig, um den jeweils eigenen Anteil zu erkennen, der zur Entstehung einer Situation beigetragen hat. Dabei werden Gefühle, Empfindungen und Reaktionen vermittelt.
  • Wir reduzieren Menschen nicht auf ihre Defizite, sondern bauen auf ihren Stärken und Fähigkeiten auf. Dabei gehen wir kleine Schritte und beachten wertschätzend auch kleine Fortschritte.
  • Lebensgeschichten und Lebensgewohnheiten, Berichte, Stellungnahmen und Gutachten können nützlich sein. Aber eigene Beobachtungen und Erfahrungen sind bei Weitem wichtiger und hilfreicher.
  • Wir ermöglichen den Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen, eigene Erfahrungen zu machen, für sich selbst zu entscheiden und zu handeln. Negative Erfahrungen müssen aufgefangen werden.
  • Wir unterstützen, respektieren und akzeptieren Eigenständigkeit. Wir ermutigen, Dinge auszuprobieren, zu widersprechen und „nein“ zu sagen ohne Angst, die Zuwendung zu verlieren.

Gelebte Inklusion

Im Augustinum wird in allen Bereichen eine Praxis der Öffnung und des Austausches gelebt. Diese wird im Sinne der Inklusion immer weiter ausgebaut. Dazu bieten wir eine Vielzahl von Optionen in unterschiedlichsten Einrichtungen an, die als Mittel zur Teilhabe dienen, aber vor allem alle Beteiligten in ihren Erfahrungshorizonten bereichern.

Menschen mit besonderem Förderbedarf und diejenigen, denen wir einen beschützenden Raum bieten, werden dabei ausdrücklich einbezogen. Als Kompetenzzentrum für Förderbedarf in den Bereichen Hören, soziale und emotionale Entwicklung, geistige Entwicklung und Autismus wollen wir bestmögliche Förderung bieten.

Führungskultur ist Beziehungskultur

Wichtigstes Fundament der pädagogischen Arbeit ist eine gute Beziehungsqualität, auch unter unseren Mitarbeiter*innen. Hierarchien, Strukturen und Regeln sind nicht Selbstzweck, sondern Gestaltungsspielraum für bestmögliche Zusammenarbeit.

Nicht die einsame Entscheidung an der Spitze, sondern die Fähigkeit zum Gespräch, zur Kontaktaufnahme, zur persönlichen Beziehung sind gefragt. So kann eine Kultur des Respekts, des Vertrauens und der Transparenz wachsen. In allen Teams kann der Einzelne einen hohen Grad an Gestaltungs- und Einflussmöglichkeiten entwickeln und seine Persönlichkeit und seine Fähigkeiten einbringen.