Stuttgart-Sillenbuch
Am Ende möchte Anna (103) das Ansteckmikro als Brosche behalten und findet, dass sie viel über sich erzählt hat und es nun genug sei: Sie ist reif für den Untergang. Auch Franz (100) meint, dass nicht mehr viele Fragen offenbleiben, jünger wird er sowieso nicht mehr, nur noch schöner vielleicht. Theresia (101) verliert trotz ihrer Bettlägerigkeit nicht den Lebensmut: Es geht schon noch „a bisserl“ weiter. Hella (102) sitzt bei ihrer Friseuse, und Gerda (100) macht wie immer aus allem das Schönste, wartet auf ihr Einzelzimmer im Himmel. Auch Erna (104) lebt schön Tag für Tag ins 105. Lebensjahr und freut sich als Fußballexpertin auf das nächste Fußballspiel des FC Bayern. Währenddessen vertreibt Ernst (102) nachts den Einbrecher aus seinem Haus und Ruja (102) spielt zu allen Geschichten Klavier dazu.
In Ü100 erzählen acht über Hundertjährige ihre aktuelle Lebenswirklichkeit. Drei von ihnen leben noch fast selbständig zuhause, fünf von ihnen in einem Seniorenheim. Mutig, witzig und weise meistern sie die Herausforderungen eines hohen Alters. Mit viel Würde, Tapferkeit, Humor und Selbstironie akzeptieren Sie ihr zum Teil auch sehr eingeschränktes Leben.
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Augustinum Stuttgart-Sillenbuch (Theater); Florentiner Straße 20; 70619 Stuttgart