Augustinum Wohnstätten
In Oberschleißheim bei München soll eine nachhaltige Wohnstätte mit Platz für 24 Erwachsene mit
geistiger Behinderung entstehen. Auf jedem der drei Stockwerke befindet sich eine Wohngruppe mit eigenständigen Gemeinschaftsräumen.
Der Neubau wird dabei in Holzbauweise entstehen und im Sinne der Nachhaltigkeit nach modernen und energieeffizienten Standards umgesetzt sowie nach QNG bzw. NahWo zertifiziert werden. Ein energieeffizienter und nachhaltiger Betrieb der Wohnstätte wird durch eine Photovoltaik-Anlage und durch die Wärmepumpenheiztechnik realisiert.
Neben dem nachhaltigen Bau und Betrieb wird das Wohnkonzept der Nachhaltigkeit im Lebensalltag in den Wohngruppen integriert. Damit schaffen wir die erste nachhaltige Wohnstätte für Menschen mit Behinderung im Großraum München.
Neben den öffentlichen Fördergeldern werden für den Bau und die Ausstattung knapp 2 Millionen Euro benötigt. Wir reuen uns über die großzügige Unterstützung der Bayerischen Landesstiftung und dem SZ Gute Werke e.V.
Vielen Dank für die großzügige Unterstützung des SZ Gute Werke e.V.
Vielen Dank für die großzügige Unterstützung der Bayerischen Landesstiftung
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Augustinum Stiftung
IBAN: DE81 5206 0410 0205 2595 68 (Evangelische Bank)
Verwendungszweck: Nachhaltige Wohnstätte
Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.
Bitte teilen Sie uns dafür Name und Anschrift mit.
Der zeitgemäße, in Holzständerbauweise errichtete Neubau soll Platz für 24 Erwachsene mit geistiger Behinderung bieten, die auf drei Stockwerke mit je einer Wohngruppe mit eigenständigen Gemeinschaftsräumen verteilt sind. Bei der baulichen Planung werden die baulichen Anforderungen gem. AVPfleWoqG, DIN 18040-2 sowie dem Merkblatt „Technische Empfehlungen für die Planung“ berücksichtigt. Das Gebäude ist nach den Anforderungen eines Effizienzhauses 40 mit Nachhaltigkeitsklasse nach „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ zu erstellen. Durch eine Holzhybrid-Bauweise wird der nachwachsende Rohstoff Holz maßgeblich für die Gebäudekonstruktion eingesetzt. Ziel ist es, möglichst viel Co2 in der Gebäudekonstruktion in Form von nachhaltigem Holz zu binden. Es kommen nur Hölzer mit zertifizierter Herkunft zum Einsatz. Durch diese Bauweise und die nachhaltige Materialwahl kann das Gebäude am Ende seiner Bewohnung sortenrein zurückgebaut und recycelt werden.
Auf dem Dach der Wohnstätte wird eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung installiert, die Wärme- und Warmwassererzeugung erfolgt über eine Grundwasser-Wärmepumpe. Im Bereich der Gebäudelüftung kommen Lüftungselemente an der Fassade mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz.
Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Menschen mit geistiger Behinderung, die in der nachhaltigen Wohnstätte leben werden, bereits von den Anfängen der Konzeption und Planung mit einzubeziehen. Unsere Mitarbeiter*innen haben bereits im Vorfeld gemeinsam mit den künftigen Bewohner*innen überlegt, wie ein nachhaltiges Engagement aussehen könnte. Den Bewohner*innen ist es wichtig, die Umwelt nicht weiter zu zerstören, damit auch künftige Generationen weiter gut auf dieser Erde leben können. In einer Befragung gaben die künftigen Bewohner*innen u.a. an, energie- und ressourcensparend leben zu wollen, beim Kauf von Lebensmitteln auf regionale Produkte zu setzen, bei der Mobilität aufs Rad umzusteigen und bewusst, z.B. beim Kauf von Kleidung, konsumieren zu wollen.
Es ist geplant, dass die Mitarbeiter*innen als Bildungsmoderator*innen agieren und den Bewohner*innen fortlaufend Angebote für eine nachhaltige Lebensweise unterbreiten, um sie für die Übernahme von Eigenverantwortung zu gewinnen. Dabei sollen in der Umsetzung dieser Maßnahmen die Menschen mit Behinderung konkret beteiligt werden.
Als Multiplikator*innen soll interessierten Bewohner*innen die Möglichkeit gegeben werden, die Bewohnerschaft zu motivieren und die verantwortliche Rolle von Beauftragten für verschiedene Nachhaltigkeitsthemen zu übernehmen. So müssen dementsprechend Maßnahmen erarbeitet werden, die für alle Bewohner*innen barrierefrei zugänglich sind. Beispiele hierfür sind die Visualisierung von Thermostat-Einstellungen, Hinweise zum energieeffizienten Lüften und Heizen, dem Verbrauch von Konsumgütern uvm. Unter Zuhilfenahme von Symbolen und unterstützter Kommunikation wird allen Bewohner*innen der Zugang zu Informationen und Beteiligung ermöglicht. Bewohner*innen werden als Beauftragte verschiedene Themen in der Bewohnerschaft vorantreiben und die Umsetzung verantwortlich in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter*innen übernehmen.
Nachhaltiger Wohnungsbau im modernen Sinne bringt ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte in Einklang. Das Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau, das insbesondere für den privaten und staatlichen Wohnungsbau entwickelt wurde, gibt die Möglichkeit, für den Wohnungsneubau gelebte Nachhaltigkeit zu dokumentieren und sichtbar zu machen. Das zugrundeliegende System zur Beschreibung und Bewertung der Nachhaltigkeit umfasst neben dem Neubau auch den Betrieb und die Nutzung der Wohnstätte. Durch die baulichen und örtlichen Gegebenheiten werden die Voraussetzungen für eine hohe Lebenszufriedenheit sowie eine hohe Wohn- und Lebensqualität für den Einzelnen und die Gemeinschaft geschaffen.
In den Augustinum Wohnstätten leben mehr als 200 Erwachsene mit einer geistigen Behinderung. Sie erfahren persönliche Begleitung, behutsame Förderung, Unterstützung bei der Entwicklung zur Selbstständigkeit und, wo notwendig, Hilfestellung und Pflege. Alltagstätigkeiten wie Einkaufen, Kochen etc. werden mit Anleitung und Assistenz soweit möglich gemeinsam erledigt. Das Leben in der Gemeinschaft bietet Sicherheit, aber auch vielfältige soziale Kontakte und eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung. Die Hilfeleistung orientiert sich an den Interessen der Bewohner und an ihren Möglichkeiten und persönlichen Fähigkeiten.