Frankreich und Deutschland in der EU

Schweinfurt

Vom Mythos des europäischen Motors und zur Notwendigkeit eines regelmäßigen Ölwechsels. Vortrag von Alexander Leyde.

Als beste Freunde ließen sich Deutschland und Frankreich bezeichnen. Und obwohl die Zwangsehe von Zwist nicht verschont bleibt, konnte seit 80 Jahren jeder Konflikt friedlich beigelegt werden. Eine Beziehung mit Vorbildfunktion?

Die deutsch-französische Geschichte lässt sich schwerlich mit wenigen Worten zusammenfassen. Eines aber ist sie sicher nicht: geradlinig. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte die Gründung der Montanunion einen frühen Erfolg für die junge Bundesrepublik und die Französische Republik dar. Das Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft zeigte ebenfalls in den 50er Jahren strenge Grenzen für das europäische Projekt auf. Nationale Geschichte und eigene Interessen genauso wie unterschiedliche Vorstellungen über die Kooperationspraxis der europäischen Staaten und ihre Integration gaben Anlass zu Reibungen, die ebenso gut zu besserer Zusammenarbeit motivieren konnten. Daneben gaben und geben innere und äußere Ereignisse Frankreich, Deutschland und Europa immer wieder Anlass, sich selbst, aber auch getroffene Entscheidungen und Ziele zu hinterfragen. Heute scheint die Zukunft der Gemeinschaft so ungewiss wie nie zuvor.

Mit der Verknüpfung der jüngsten Geschichte Deutschlands und Frankreichs schafft der Vortrag eine Verständnisgrundlage für die Europäische Union: Hieraus ergibt sich die Frage nach den weiteren Entwicklungsmöglichkeiten sowohl der deutsch-französischen Beziehungen als auch Europas. Haben wir nun aus der Geschichte gelernt oder nicht, und welche Geschichte ist das überhaupt?

Alexander Leyde hat Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie in Würzburg, Heidelberg und Paris studiert. Am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Universität Würzburg promoviert er über den Kosovokonflikt. Er setzt sich mit den öffentlichen Debatten in Frankreich und Deutschland auseinander und fragt so nach der Beziehung von Medien und Politik. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf nationalen Identitäten, Außen- und Sicherheitspolitik sowie internationalen Beziehungen im 20. und 21. Jahrhundert.

 

Foto: Leyde

Ort

Augustinum Schweinfurt, Ludwigstr. 16, 97421 Schweinfurt

Uhrzeit
17:00 Uhr
Eintritt
Bewohner: 6 Euro
Gäste: 8 Euro

VVK: Buchhandlung Collibri
Karten an der Abendkasse
Veranstaltungsart
Vortrag
Vortragende/-r
Alexander Leyde