Wozu noch Journalismus

Überlingen

Eine Mahnung von Dr. Franziska Augstein

Die klassischen Medien sind in Bedrängnis. Das waren sie eigentlich immer. Aber heute sind sie es mehr denn je: Sie sind in Existenznot, manche, die Öffentlich-Rechtlichen etwa, geraten gar in Verruf. Die Arbeiten des seriösen Journalismus konkurrieren mit den Fakenews von Influencern, Propagandisten, Kampagneros und Lügnern. Den Mediennutzern fällt es schwer zu unterscheiden, viele wollen es auch nicht. Ein jeder kann sich seine „Tagesschau“ im Netz selbst zusammensuchen. Professionelle journalistische Arbeit wird da zunehmend schwieriger. Fatalerweise tragen die Medien selbst ihr Teil dazu bei, ihre Bedeutung für das öffentliche Leben klein zu machen. Wie gelingt eine Renaissance, wie gelingt die Wiederbelebung? Das ist eine Existenzfrage für die Demokratie.

Franziska Augstein studierte Geschichte, Politologie und Philosophie in Berlin, Bielefeld und an der University of Sussex. 1996 wurde sie mit einem Buch über frühe Rassetheorien am University College London promoviert. Ende der achtziger Jahre war sie Redakteurin im Zeit-Magazin. Von 1997 bis 2001 war sie Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, zunächst im Feuilleton in Frankfurt und dann als Kulturkorrespondentin in Berlin. 2001 bis 2020 arbeitete sie für die Süddeutsche Zeitung. Im Jahr 2000 wurde sie für einen Artikel über Martin Walser mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet (in der Kategorie Essayistik). 2008 erschien ihr Porträt des Schriftstellers und Widerstandskämpfers Jorge Semprún: „Von Treue und Verrat. Jorge Semprún und sein Jahrhundert“. 2021 publizierte sie eine Sammlung ihrer Wirtschaftskolumnen, die in der SZ unter dem Rubrum „Augsteins Welt“ erschienen: „Von Wagemut, Irrtum und Verblendung“. 

Zuletzt veröffentlichte Augstein im Jahr 2024 eine Biographie über Winston Churchill.

1985/86 sowie von 1993 bis Anfang 1997 lebte Augstein in London. Jetzt wohnt sie in Berlin.

Foto: Juergen Bauer

Ort

Augustinum Überlingen Mühlbachstr. 2 88662 Überlingen

Uhrzeit
19:00 Uhr
Eintritt
10 Euro
Vortragende/-r
Dr. Franziska Augstein
Veranstaltungsreihe
Zeitgeschehen unter der Lupe