Die Regentrude

Augustinum Roth

„Einen so heißen Sommer, wie nun vor hundert Jahren, hat es seitdem nicht wieder gegeben. Kein Grün fast war zu sehen; zahmes und wildes Getier lag verschmachtet auf den Feldern …“

Von einem verheerenden Klimawandel erzählt Theodor Storm in seinem Märchen von der „Regentrude“, das er in der Weihnachtszeit 1863 in einem Zug niederschrieb.

Gut 150 Jahre später ist die Geschichte aktueller denn je: Anlass für eine Lesung aus einem der schönsten Kunstmärchen der deutschen Literatur im Augustinum Roth Ende September. Einfühlsam vermittelte Rezitator Stephan Schäfer, wie Storm dem aufgeklärten Glauben an Vernunft und Wissenschaft die Rückbesinnung auf eine beseelte Natur entgegenstellt. Das Ende ist zugleich eine Hoffnung: Der sich mit der Natur in Ehrfurcht verbindende Mensch verwandelt die apokalyptische Landschaft wieder in ein fruchtbares Paradies.

Foto: Stephan Schäfer