Mann, das hast Du richtig gemacht!

Menschen

Seit Oktober 2017 wohnt Dr. Johannes Posth in der Seniorenresidenz Augustinum Kleinmachnow.

Mit Beginn seines Ruhestandes im Jahr 2013 zog der 75-jährige promovierte Jurist nach vielen Jahren im Ausland zunächst nach Berlin, wo er den Großteil seiner Jugend verbracht hatte. Seine geräumige Stadtwohnung vermisst er bis heute nicht und meint: „Mir war ganz wichtig, mich zu befreien. Und mich darauf zu konzentrieren, was jetzt wichtig ist!“

Nach vielen Berufsjahren in Ministerien und Auslandsvertretungen, unter anderem an der Deutschen Botschaft in Moskau und als Wirtschaftsberater vor allem im osteuropäischen Raum zog es Johannes Posth 2013 zurück nach Deutschland. Als Großstädter durch und durch und jemand, den man getrost als Weltbürger bezeichnen kann, kam für ihn nur Berlin in Frage, wo er mit seiner Frau in eine große Eigentumswohnung zog.  

Seit er vor zwei Jahren alleinstehend wurde, beschäftigte ihn mehr und mehr der Gedanke, ob er in der Wohnung bleiben solle: „Man sieht in Charlottenburg ja an jeder Ecke Altenheime und stellt sich schon mal die Frage: ‚Mensch, was machst Du mal im Alter, wenn Du das so siehst?‘“ Er fragte sich auch, ob er die große Wohnung und all die Dinge in ihr noch brauche. „Dann habe ich überlegt, ob ich 5 Jahre oder bis zum Lebensende Wohnrecht behalten soll und die Wohnung verkaufe. Und dann habe ich gedacht: Warum nicht gleich?“  

Einige Altenheime und Seniorenresidenzen hatte er sich bereits angesehen, von einem Freund wurde ihm das Augustinum Kleinmachnow empfohlen. „Von der Anlage, vom Äußeren und vom Drumherum hat mir das sehr gut gefallen. Ich habe mir alles genau zeigen lassen und mich dann für eine 1 ½-Zimmer-Wohnung mit 50 m² Wohnfläche entschieden.“ 

Das hieß für Johannes Posth auch, sich von vielen Dingen trennen zu müssen. Seine Bücher gab er teils in die Bibliothek, teils verkaufte er sie wie Teppiche und Bilder auch. All das ging nicht von einen Tag auf den anderen, sondern war ein länger andauernder, mitunter auch anstrengender Prozess. „Ich habe alles in die Hand genommen und überlegt, ob ich das noch brauche. Wenn ich älter bin, werde ich nicht mehr die Kraft haben, das zu tun.“ 

In seiner Wohnung im Augustinum hat er jetzt alles, was er braucht. Besonders schätzt er die Möglichkeit, selbst zu kochen: „Nicht, weil ich das Essen hier nicht mag. Das habe ich schon probiert, es ist prima. Aber ich habe auch bisher für mich gekocht und möchte so selbstständig wie möglich bleiben und mir möglichst viel Freiheit erhalten.“ Auch die offene Atmosphäre im Haus mag er: „Alle sind freundlich, die Mitarbeiter sind immer sehr zugetan. Ich habe mich vom ersten Tag an hier wohlgefühlt.“ Als, wie er sagt „musikalisch Vorbelasteter“ singt er mit Begeisterung im Chor und spielt Flügel. 

Oft ist er außerhalb des Hauses unterwegs, besucht Freunde in ganz Europa und verbringt viel Zeit in Berlin. Er meint: „Solange ich mich bewegen kann und keine Probleme habe, gehe ich lieber nach draußen.“ Diese Unabhängikeit, tun zu können, worauf er Lust hat, war für Johannes Posth ein Hauptgrund, sich für das Augustinum Kleinmachnow zu entscheiden. Dann grübelt er kurz und sagt: „Dazu hat man bei aller Freiheit noch die Sicherheit, dass jemand da ist, wenn mal was wäre.“