Schwester Sabine Wespe, 2008, Farbstift/Fineliner auf Karton, 62 x 31 cm
Schwester Regenbremse, 2011, Farbstift/Fineliner auf Karton, ca. 35 x 20 cm
Madame Schmetterling, 2011, Farbstift, auf Papier ca. 40 x 24 cm
Schwester Schmetterling, 2011, Kugelschreiber auf Papier, ca. 35 x 21 cm
Madame Stechmücke, 2010, Bleistift auf Papier, ca. 40 x 23 cm
Ohne Titel, 2010, Collage, 42 x 30 cm
Ohne Titel, 2010, Collage, 39 x 27 cm
Kleopatrakrokodil, 2008, Farbstift/Fineliner auf Karton, 36 x 26 cm
Rudolf Bodmeier wurde 1961 in München geboren. Seit frühester Kindheit verbrachte er sein Leben in heilpädagogischen Heimen und Einrichtungen der Behindertenhilfe, zuletzt in den Werkstätten der Stiftung Attl, wo er in der Metallbearbeitung tätig war. Die Basis für sein künstlerisches Oeuvre schuf Bodmeier bis dahin ausschließlich in seiner Freizeit. Im November 2008 schloss er sich dem Atelier Augustinum an, wo er ganztags als Künstler arbeitet.
Die auf Papier gezeichneten, dann auf Karton kaschierten und ausgeschnittenen Frauen-Idole des Künstlers bewegen sich emotional zwischen geheimer Anziehung und Abstoßung, Faszination und Rätsel. Sie werden zur Projektionsfläche für das eigene symbolische Leben wie auch zum Austragungsort innerer Konflikte. Das Werk Bodmeiers umfasst heute ca. 4.000 Figuren und weit über 10.000 Zeichnungen, Skizzen, Collagen, die bei der Entwicklung der Figuren entstehen. Im Atelier Augustinum begann der Künstler auch, neue Formate und Funktionen für seine Figuren zu entwickeln. Beispielsweise schuf er 2012 in Zusammenarbeit mit dem TamS Theater in München sieben lebensgroße Theaterfiguren für das Stück „Schwanenflug“ der Dramaturgin Cornelie Müller, 2015 entstand eine erste vollplastische mundgeblasene und bemalte Glasfigur im Atelier Eisch in Frauenau.
Die Figurinen> von Rudi Bodmeier
Katalog> zur Ausstellung – Kunstverein Regensburg 2016
Trotz vieler Erklärungen, die Figuren von Bodmeier haben bis heute ihr Geheimnis bewahrt. Das Rätsel von Verpuppung und Verwandlung, Verbannung und Fremdheit. Die Aura des Unerlösten umgibt diese Mischwesen aus Frau und Tier, Frau und Pflanze, Frau und Gegenstand. Nach Rudi Bodmeiers eigener, oftmals geäußerter Meinung vereint sich in diesen Figurinen die Unschuld des Tieres mit der Macht und Energie der Mutter, der Kraft des Mütterlichen.
“Klaus Mecherlein